Wirtschaft

Chinesen greifen zu Saab-Pleite vorerst abgewendet

Sieht so die Saab-Zukunft aus? Phoenix concept car

Sieht so die Saab-Zukunft aus? Phoenix concept car

(Foto: REUTERS)

Saab kann weiter Autos bauen. Das Aus des schwedischen Traditionsunternehmens ist vorerst vom Tisch. Zwei chinesische Konzerne schlagen komplett zu und zahlen dafür rund 100 Mio. Euro. Die Gewerkschaft begrüßt diesen Deal.

Der schwer angeschlagene schwedische Autobauern Saab wird komplett an chinesische Investoren verkauft. Die Unternehmen Pang Da und Youngman zahlten für 100 Prozent der Aktien des Unternehmens 100 Mio. Euro, teilte der Saab-Eigentümer Swedish Automobile mit. Erst vor wenigen Tagen hatte Swedish Automobile einen Verkauf an die zwei chinesischen Partner noch abgelehnt.

Swedish Automobile hatte Saab erst Anfang 2010 vom US-Autokonzern General Motors (GM) gekauft und damit vor dem Bankrott bewahrt. GM bekam damals 74 Mio. Dollar (rund 53  Millionen Euro) in bar.

Bänder stehen still

Saab und die dunklen Wolken: Vorerst ist eine Insolvenz abgewendet.

Saab und die dunklen Wolken: Vorerst ist eine Insolvenz abgewendet.

(Foto: REUTERS)

Der niederländische Sportwagenhersteller Spyker, der sich mittlerweile in Swedish Automobile umbenannte, konnte das Steuer aber nicht herumreißen. Im Frühjahr musste Saab die Produktion erstmals stoppen, weil Zulieferer wegen unbezahlter Rechnungen nicht mehr lieferten. Seit Juni stehen die Bänder endgültig still, das Unternehmen wurde nach einer ersten Ablehnung Ende September unter Gläubigerschutz gestellt.

Am heutigen Freitag sollte ein Gericht entscheiden, ob dieser wegen mangelnder Erfolgsaussichten für einen Umbau von Saab aufgehoben wird.

Zwangsverwalter Guy Lofalk zog seinen Antrag auf Abbruch des Sanierungsverfahrens nun aber zurück. Das Weiterbestehen des traditionsreichen Autobauers ist damit vorerst gesichert. Saab beschäftigt noch rund 3500 Mitarbeiter.

Gewerkschafter begrüßen Schritt

Erleichtert reagierten schwedische Gewerkschafter auf die Übernahme. Der Chef der Metallgewerkschaft, Stefan Löfven, sagte im Rundfunksender SR zum Einstieg des Autoherstellers Youngman und des Großhandelsunternehmens Pang Da: "Das ist eine wichtige Sache nicht nur für uns, sondern für ganz Schweden."

Löfven sagte weiter, er sei nach direkten Kontakten mit den neuen Saab-Eignern sicher, dass diese auf eine Fortsetzung der Produktion im derzeitigen Stammwerk Trollhättan setzen würden. Hier haben 3500 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz. Mit Zulieferern gelten mehr als 10.000 Arbeitsplätze als abhängig von Saab.

Quelle: ntv.de, bad/AFP/dpa

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