Wirtschaft

Ende des Schweden-Kults Saab geht in Insolvenz

Saab Phoenix concept car: Es wird nun wohl nie gebaut.

Saab Phoenix concept car: Es wird nun wohl nie gebaut.

(Foto: REUTERS)

Löhne, die nicht gezahlt werden, fehlende Investoren: Saab zieht die Konsequenzen und stellt Insolvenzantrag. Der schwedische Premiumhersteller, einst eine Tochter des US-Konzerns General Motors, steht damit vor dem endgültigen Aus.

Der schwedische Autohersteller Saab gibt auf und geht in Insolvenz. Das seit neun Monaten stillstehende Unternehmen hat selbst die Insolvenz beantragt. Das bestätigte der Swedish-Automobile-Chef und Mehrheitseigner Victor Muller. Als letzte Hoffnung galten Verhandlungen mit dem chinesischen Autokonzern Youngman, die noch am Wochenende in Stockholm geführt wurden.

Saab schuldet seinen 3500 Beschäftigten im Stammwerk Trollhättan seit Ende November die Löhne und hat Milliarden-Schulden bei Zulieferern.

GM schlägt die Tür zu

Swedish Automobile begründete den Schritt mit einer Blockade eines neuen Saab-Rettungsplans durch General Motors. Dabei hätte der chinesische Autokonzern Youngman eine große Rolle gespielt. Da sich wegen der Ablehnung des US-Autokonzerns auch Youngman zurückgezogen und Finanzhilfen für Saab ausgeschlossen habe, sei es nur noch möglich, die Insolvenz zu beantragen. Eine Zustimmung von General Motors wäre notwendig gewesen, da Saab noch über wichtige Lizenzen und Verträge mit der ehemaligen Muttergesellschaft verbunden ist.

Eine (fast) unendliche Geschichte

Saab war 1937 mit Hilfe der schwedischen Regierung als Flugzeugbauer gestartet. Das erste Auto lief 1949 vom Band, klar inspiriert vom Flugzeugbau. Seine Hochzeit hatte der Hersteller in den 70er und besonders in den 80er Jahren, als die damals schwache schwedische Krone den Export begünstigte. Ende der 80er Jahre begannen die Schwierigkeiten. Nach drei Jahren mit Verlust in Folge stieg 1990 GM ein, 2000 übernahmen die Amerikaner ganz. Doch auch unter Führung von GM erwirtschaftete Saab nur 2001 Gewinn - seitdem blieben die Zahlen rot.

2010 wurde Saab dann vom sehr kleinen niederländischen Sportwagenhersteller Spyker Cars übernommen. Unter dessen Ägide verkaufte Saab 2010 gerade einmal 32.000 Autos. Alle Versuche zur Zusammenarbeit mit finanzstärkeren Partnern in Russland sowie China sind seitdem erfolglos geblieben.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/rts/AFP

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