"Geschichte der Trittbrettfahrerei" Samsung erwirkt Verbot alter iPhones
05.06.2013, 02:19 Uhr
Das iPhone 3G dürfte Apple in den USA nicht mehr verkaufen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Weil Apple von Samsung abgeguckt haben soll, dürfen einige Modelle des Handys iPhone und des Tablets iPad nicht mehr in den USA verkauft werden. Die aktuellsten Versionen sind nicht betroffen, trotzdem ist die Entscheidung für Samsung ein enormer Erfolg.
Bei seinen Patentstreitigkeiten mit dem US-Technologieriesen Apple hat der südkoreanische Konkurrent Samsung einen juristischen Erfolg errungen. Ein US-Handelsausschuss untersagte die Einfuhr und den Verkauf mehrerer älterer Apple-Produkte. Sie sieht das Patent 7.706.348 verletzt, das ein Übermittlungsverfahren für den UMTS-Datenfunk beschreibt.
Der Sieg ist allerdings eher symbolischer Natur, weil Apple die betroffenen Produkte, darunter bestimmte iPhones und iPads, in den USA nicht mehr verkauft. Samsung erklärte jedoch, die Entscheidung demonstriere "Apples Geschichte der Trittbrettfahrerei mit Samsungs technologischen Innovationen". Apple äußerte sich zunächst nicht.
Es handelt sich um das iPhone 3G, iPhone 3GS und iPhone 4 sowie um das iPad und iPad 2 jeweils mit Mobilfunk-Anbindung. Betroffen sind ausschließlich Geräte, die über den großen amerikanischen Mobilfunk-Betreiber AT&T vertrieben wurden. Die Geräte werden teils noch als günstige Einstiegsmodelle verkauft.
Die aktuellen Typen und damit die wahren Geldbringer von Apple sind nicht betroffen, also das iPhone 4S und das iPhone 5 sowie die neueren iPads mit dem hochauflösenden sogenannten Retina-Display. Präsident Barack Obama hat 60 Tage Zeit, das Einfuhrverbot noch zu kippen. Zudem kann Apple dagegen vorgehen. Die Aktie fiel nachbörslich um ein knappes Prozent.
Apple und Samsung, die beiden Weltmarktführer bei Smartphones, tragen Patentstreitigkeiten in zahlreichen Ländern der Welt aus. Die Gerichte gelangten dabei bisher zu unterschiedlichen Urteilen. Apple verlor zuletzt weltweit deutlich Marktanteile an Samsung und andere Konkurrenten.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa