Wirtschaft

Steuerhinterziehung? Santander-Boss im Visier

Für den Chef der Banco Santander, Botín, wird es eng. Der Manager der größten Bank der Euro-Zone steht unter dem verdacht der Steuerhinterziehung. Auch gegen mehrere Verwandte Botíns wird ermittelt.

Emilio Botín

Emilio Botín

(Foto: P)

Der Chef der spanischen Großbank Santander, Emilio Botín, steht unter dem Verdacht der Steuerhinterziehung. Der oberste Gerichtshof habe Ermittlungen gegen Botín sowie seine fünf Kinder, seinen Bruder und dessen fünf Kinder eingeleitet, teilte das Gericht in Madrid mit.

Unter den Verdächtigen sei auch Botíns Tochter, Patricia Botín, Leiterin der britischen Niederlassung von Santander. Die Behörden gehen den Angaben zufolge davon aus, dass es sich um Steuerbetrug in einer Größenordnung von "mehr als 120.000 Euro" handelt.

Die französischen Behörden hatten die Ermittler demnach auf die Spur der Botíns gebracht. "Französische Steuerermittler schickten den (spanischen) Steuerbehörden eine Liste mit Kunden der HSBC-Privatbank in der Schweiz, unter ihnen die Genannten", teilte das Gericht mit. Das Papier habe Angaben zum Vermögen der Betroffenen enthalten: Geld, das sie zwischen 2005 und 2009 womöglich nicht versteuert hätten.

Im Januar 2009 hatte Frankreich gestohlene Daten über rund 3000 HSBC-Kunden an sich genommen. Unter ihnen waren demnach auch die Namen von 659 Spaniern. Bis zum vergangenen Herbst zahlten Steuerflüchtlinge dem spanischen Fiskus bereits 260 Millionen Euro - "freiwillig", bevor die Behörden sie aufspürten.

Der 76-jährige Botín, als Santander-Präsident Chef der größten Bank der Euro-Zone, gilt als einer der zehn reichsten Einwohner Spaniens. Forbes schätzt sein Vermögen auf 1,5 Milliarden Euro.

Quelle: ntv.de, AFP

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