Wirtschaft

Conti im Dax Schaeffler macht Kasse

Conti rollt in den Dax zurück.

Conti rollt in den Dax zurück.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

2008 schlägt Schaeffler bei Continental zu. Wegen der Finanzkrise gerät die Übernahme ins Wanken. Schuld ist ein milliardenschwerer Schuldenberg. Conti kehrt nun in den Dax zurück und Schaeffler nutzt die Gunst der Stunde.

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Der Continental-Großaktionär Schaeffler nutzt den Dax-Aufstieg des Autozulieferers und Reifenherstellers und baut mit einem milliardenschweren Aktienverkauf seine Schulden ab. Insgesamt 10,4 Prozent der Conti-Anteile, die bisher bei zwei Banken geparkt sind, sollen über Nacht bei großen Investoren platziert werden, wie das Familienunternehmen mitteilte. Schaeffler erhofft sich einen Erlös von 1,6 Mrd. Euro, mit dem die Schulden der Familienholding auf rund 3,5 Mrd. Euro gedrückt werden sollen.

Conti ist unter die größten 30 börsennotierten Unternehmen Deutschlands zurückgekehrt, die Aktie war in den vergangenen Wochen auf den höchsten Stand seit fünf Jahren gestiegen.

Schulden und Anteile

"Wir haben die gute Entwicklung im Zuge des Dax-Eintritts (von Continental) genutzt, um die Schaeffler Holding zu entlasten", erklärte Schaeffler-Finanzvorstand Klaus Rosenfeld. Finanzkreisen zufolge werden die Papiere zu einem Preis zwischen 77,30 und 79,50 Euro offeriert. Das sind bis zu fünf Prozent weniger als der Xetra-Schlusskurs vom Montag.

An dem Konzern aus Hannover hält Schaeffler 60 Prozent, wovon 36 Prozent bei der Schaeffler AG liegen. Weitere 14 Prozent hält die Holding der Eigentümer Maria-Elisabeth und Georg Schaeffler. 7,1 Mrd. Euro Schulden lasten noch auf der AG.

Zehn Prozent der Conti-Aktien waren bislang bei den Banken M.M. Warburg und Metzler geparkt, weil Schaeffler nach einer Investorenvereinbarung nicht mehr als 49,9 Prozent an Conti halten darf. Die Familie hat sich verpflichtet, in den nächsten sechs Monaten keine weiteren Conti-Aktien zu verkaufen.

Das Papier sank im nachbörslichen Parketthandel am Abend um sechs Prozent auf 78,50 Euro. Organisiert wird die Platzierung federführend von der US-Investmentbank Goldman Sachs, dabei sind auch die Commerzbank und die UniCredit.

12 Mrd. Euro

In der Branche wird damit gerechnet, dass Schaeffler zu einem späteren Zeitpunkt weitere Anteile versilbern wird, um die Schulden weiter abzubauen. Allerdings dürfte der Zulieferer dabei darauf bedacht sein, eine Hauptversammlungsmehrheit zu behalten, um die Geschicke bei Conti weiter zu bestimmen. "Für uns ist es unerheblich, ob Schaeffler mit 49,9 oder 50,1 Prozent an Conti beteiligt ist", sagte Rosenfeld.

Schaeffler hatte sich 2008 mit einem Übernahmeangebot für die drei Mal so große Continental AG verhoben. Angesichts der einbrechenden Märkte im Zuge der Finanzkrise hatten die Conti-Aktionäre dem Wälzlagerhersteller weit mehr Aktien angeboten als von diesem geplant. Seitdem sitzt Schaeffler auf einem milliardenschweren Schuldenberg von insgesamt 12 Mrd. Euro.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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