Wirtschaft

Griechischer Schuldenschnitt Schäuble glaubt an Erfolg

Wolfgang Schäuble verbreitet Zuversicht.

Wolfgang Schäuble verbreitet Zuversicht.

(Foto: picture alliance / dpa)

Immer wieder Griechenland: Mit Spannung wird erwartet, ob genügend privaten Gläubiger sich an dem Schuldenschnitt beteiligen. An den internationalen Börsen herrscht bereits Nervosität. Bundesfinanzminister Schäuble bleibt - noch- ruhig. Der CDU-Politiker erwartet ein gutes Ende. "Ich bin zuversichtlich", sagt er.

Wolfgang Schäuble übt sich in Optimismus: Der Bundesfinanzminister geht von einer Zustimmung der Gläubiger-Banken Griechenlands zum aus. "Meine Prognose ist, dass eine hinreichende Mehrheit der Gläubiger dieses Angebot annehmen wird", sagte der CDU-Politiker im Bayerischen Fernsehen.

Unter Abwägung aller Risiken sei das Angebot so, dass die meisten es seiner Erwartung nach annehmen werden - auch wenn auch wenn es einen Haircut von 53,5 Prozent vorsieht und niedere Zinsen vorschreibt. "Wir brauchen eine Mehrheit von zwei Drittel, dann kann Griechenland - und das wird Griechenland tun - durch eine Mehrheitsentscheidung der Gläubiger auch was für die anderen verbindlich machen".        

Die Frist für die Annahme des Angebots läuft am Donnerstag um 24.00 Uhr aus. "Am Freitagmorgen sehen wir, ob das erreicht worden ist", erklärte Schäuble. "Ich bin zuversichtlich."

Insgesamt sollen die privaten Gläubiger auf 107 Milliarden Euro ihrer Forderungen an das hoch verschuldete Mittelmeerland verzichten, indem sie ihre griechischen Staatsanleihen in neue Papiere mit geringerem Nominalwert, längerer Laufzeit und niedrigen Zinsen tauschen. Die Beteiligung der privaten Gläubiger ist ein zentraler Bestandteil des zweiten Rettungspaketes für Griechenland.

Rösler-Appell an Athen

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler mahnte Griechenland zu besserer Zusammenarbeit. "Unsere Hilfsbereitschaft und Solidarität sind groß", sagte der FDP-Chef der "Passauer Neuen Presse". "Doch es muss auch Anstrengungen der griechischen Seite geben."

Zu möglichen weiteren Griechenland-Hilfen sagte Rösler: "Spekulationen über ein drittes Hilfspaket für Griechenland tragen nicht zur Beruhigung der Märkte bei." Es gehe um eine bessere Wettbewerbsfähigkeit Griechenlands, durch Erneuerung der Verwaltung, Umsetzung des Privatisierungsprogramms sowie Öffnung der Märkte.

Rösler verteidigte seine öffentlichen Erörterungen zu einer möglichen Insolvenz Griechenlands. "Europa wäre heute weiter, wenn es gelungen wäre, ein geordnetes Verfahren für einen solchen Fall einzuführen", sagte er.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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