Wirtschaft

Vor Kurzbesuch in Griechenland Schäuble ist "nicht die Obertroika"

Bundesfinanzminister Schäuble: Ei weiterer Schuldenschnitt für Griechenland bringe nur wieder Verunsicherung in die Märkte.

Bundesfinanzminister Schäuble: Ei weiterer Schuldenschnitt für Griechenland bringe nur wieder Verunsicherung in die Märkte.

(Foto: REUTERS)

Am Donnerstag reist Bundesfinanzminister Schäuble nach Griechenland. Er will mit Ministerpräsident Samaras und seinem Amtskollegen Stournaras über die derzeitige Lage und die weitere Entwicklung des schuldengeplagten Euro-Landes sprechen. Beim Thema Schuldenschnitt bleibt Schäuble hart.

Vor seiner Griechenland-Reise hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble dem finanziell angeschlagenen Euro-Land Fortschritte bei den Reformen attestiert. "Griechenland macht schon eine bessere wirtschaftliche Entwicklung", sagte Schäuble der ARD. "Es wäre jetzt ganz schade, wenn Generalstreiks und ähnliche Dinge dies wieder gefährden würden."

"Griechenland hat eine überdimensionierte Verwaltung", so Schäuble weiter. Schmerzhafte Anpassungen seien notwendig. Für die Wut vieler Griechen auch auf die internationalen Geldgeber zeigte der Minister zwar Verständnis. "Ich bin nicht die Obertroika", unterstrich er aber mit Blick auf die Kontrolleure von Internationalem Währungsfonds (IWF), Europäischer Union (EU) und Europäischer Zentralbank (EZB).

Schäuble erteilte zudem einem weiteren Schuldenschnitt für das angeschlagene Euro-Land wiederholt eine Absage. "Ich glaube nicht, dass wir einen weiteren Schuldenschnitt machen werden." Dies sei nicht geplant. "Das kann man den Finanzmärkten auch gar nicht zumuten, das würde ja neue Verunsicherung schaffen." Denkbar sei aber, dass nach Ablauf des aktuellen Hilfsprogramms 2014 über weitere Unterstützung nachgedacht werden müsse. Dies sei aber schon bekannt.

Wie ist die Lage?

Bei seinem Besuch am Donnerstag in Griechenland stehen Beratungen mit Regierungschef Antonis Samaras und Finanzminister Ioannis Stournaras im Mittelpunkt. Dabei geht es um die Fortschritte beim Spar- und Reformprogramm sowie der Schuldenbekämpfung.

Berlin will sich mit rund 100 Mio. Euro an einem Wachstumsfonds beteiligen, allerdings nur unter Bedingungen, wie es aus deutschen Ministeriumskreisen hieß. Er soll günstige Kredite für kleine und mittelständische Betriebe ermöglichen, die wie in anderen südeuropäischen Krisenländern unter vergleichsweise hohen Zinsen leiden. Es ist Schäubles erster Besuch in Athen als Finanzminister.

Quelle: ntv.de, bad/dpa

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