Gläubiger zahlen Schäuble verdient an Verschuldung
08.09.2014, 15:33 Uhr
Schäuble wird von Investoren inzwischen dafür bezahlt, ihnen ihr Geld abzunehmen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Weltweit zapfen Regierungen zur Finanzierung ihrer Ausgaben die Märkte an. Doch von Bundesfinanzminister Schäuble wollen die Geldgeber dabei keine Zinsen. Im Gegenteil: Sie bieten einen Bonus, wenn Deutschland ihnen ihr Geld abnimmt - dank der EZB.
Für Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble lohnt sich das Schuldenmachen mehr denn je. Bei der ersten Auktion sechsmonatiger Schatzanweisungen nach der neuerlichen Zinssenkung der EZB mussten sich Investoren mit einer negativen Rendite von 0,0934 Prozent begnügen. Das ist ein neuer Rekord. Die Anleger erhalten damit nicht wie üblich Geld vom Bund, sondern müssen selbst draufzahlen.
Trotzdem zog die Nachfrage nach den Schatzanweisungen an: Sie übertraf das Angebot um das 2,9-Fache. Bei der vorherigen Auktion am 11. August gab es bei einer negativen Durchschnittsrendite von 0,0026 Prozent eine 2,3-fache Überzeichnung. Die Auktion spülte diesmal 1,895 Milliarden Euro in die Staatskasse.
Die Europäischen Zentralbank hatte ihren Leitzins vergangene Woche überraschend von 0,15 auf 0,05 Prozent gesenkt. Außerdem erhöhte sich den Strafzins für Banken, die Geld bei ihr parken, von 0,1 auf 0,2 Prozent.
Quelle: ntv.de, jwu/rts