Wirtschaft

Vorlage der Deutschen Bank kopiert? Schäubles Haus wehrt sich

(Foto: REUTERS)

Nach einem TV-Bericht sieht sich das Bundesfinanzministerium mit schweren Vorwürfen konfrontiert: Mitarbeiter von Minister Wolfgang Schäuble sollen Vorschläge zur Lösung der Griechenland-Krise direkt aus einem Papier der Deutschen Bank abgeschrieben haben. Ein Sprecher weist das "lauthals und nachdrücklich" zurück. Die Glaubwürdigkeit der Bundesregierung steht auf dem Spiel.

Finanzminister Schäuble vor seiner großen Griechenland-Rede im Bundestag: Wer entwickelt die Rettungsideen - Politik oder Banken?

Finanzminister Schäuble vor seiner großen Griechenland-Rede im Bundestag: Wer entwickelt die Rettungsideen - Politik oder Banken?

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Das Bundesfinanzministerium hat einen Medienbericht dementiert, wonach die Vorschläge von Ressortchef Wolfgang Schäuble zur Lösung der Griechenland-Krise auf ein Konzept der Deutschen Bank zurückgehen. "Diese Unterstellung ist wirklich hanebüchen", sagte Schäubles Sprecher.

Die Unterstellung, es seien Papiere von Marktteilnehmern übernommen worden, müsse er mit aller Entschiedenheit "lauthals und nachdrücklich" zurückweisen. Das Ministerium bekomme jeden Tag Dutzende von Papieren, die in der einen oder anderen Weise ausgewertet würden.

Die ARD hatte berichtet, Vorschläge der größten deutschen Bank seien fast deckungsgleich in das Konzept des Finanzministeriums eingeflossen. Dem Sender liegen nach eigenen Angaben entsprechende Papiere vor. Der entsprechende "Monitor"-Beitrag trägt den Titel "Teure Griechenland-Rettung: ein geschickter Coup der Deutschen Bank?".

Dem Euro-Mitglied Griechenland droht die Staatspleite, wenn sich seine europäischen Partner nicht bald zu einem weiteren Hilfspaket durchringen können. Deutschland pocht dabei auf eine Beteiligung der privaten Gläubiger.

Wer lenkt wen?

Schäuble schlug jüngst in einem Brief an seine europäischen Kollegen und EZB-Chef Jean-Claude Trichet vor, Griechenland sollte mit dem IWF das Mandat erhalten, die privaten Bankengläubiger zu einen freiwilligen Tausch von Alt- in Neuanleihen zu bewegen. Das sollte dem Land eine siebenjährige Atempause bei Anleiherückzahlungen geben.

Für das hoch verschuldete Mittelmeerland war im Vorjahr bereits von der EU und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) ein Hilfspaket über 110 Mrd. Euro zugesichert worden.

Quelle: ntv.de, rts

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