Neues Ultimatum Schlecker-Frauen bangen weiter
23.03.2012, 18:40 Uhr
Die Fenster werden abgeklebt: Am Samstag geht in vielen Filialen das Licht aus.
(Foto: dpa)
Der Schlecker-Insolvenzverwalter setzt den Bundesländern noch eine letzte Gnadenfrist, um sich auf die Transfergesellschaften zu einigen. Bis Mittwoch sollen sie nun die notwendigen Geldmittel bereitstellen. Für die Schlecker-Mitarbeiter bedeutet das weitere bange Tage.
Die mehr als 11.000 vom Verlust ihres Arbeitsplatzes bedrohten Schlecker-Mitarbeiter müssen noch fünf Tage um ihre Zukunft bangen. Schlecker-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz setzte den Bundesländern eine letzte Frist bis Mittwoch, um die notwendigen Mittel für Transfergesellschaften bereitzustellen, wie sein Sprecher sagte. "Sonst werden am Mittwochabend die Kündigungen verschickt", fügte er hinzu.
Geiwitz hatte ursprünglich bis Freitag Klarheit gefordert. Bei einem Gespräch in Berlin hatten sich die Ländervertreter am Donnerstagabend jedoch überraschend nicht darauf einigen können, für 71 Mio. Euro zu bürgen, die die Staatsbank KfW bereitstellen soll. Die Länder hatten mehr Zeit gefordert.
Samstag gehen die Türen zu
Das Geld ist zur Gründung der Auffanggesellschaften nötig, in denen fast die Hälfte der Schlecker-Belegschaft unterkommen soll, bis sie neue Arbeitsplätze gefunden haben. Mehr als 2.000 der 5.400 Schlecker-Filialen schließen am Samstag endgültig die Türen. Ende März soll das Insolvenzverfahren über die größte deutsche Drogeriekette eröffnet werden, von diesem Zeitpunkt an muss der Insolvenzverwalter selbst für Verluste einstehen.
Geiwitz' Sprecher sagte, der Verwalter sei zuversichtlich, dass die Gründung der Transfergesellschaften gelinge. Die dort Beschäftigten sollen für bis zu zwölf Monate zwischen 60 und 67 Prozent des bisherigen Einkommens von der Arbeitsagentur erhalten, aus den 71 Mio. Euro sollen weitere 20 Prozent sowie die Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung vorfinanziert werden. Der Kredit wird später aus der Insolvenzmasse zurückgezahlt und ist deshalb eigentlich fast risikolos. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler hatte eine Bürgschaft des Bundes abgelehnt.
Bei der ebenfalls insolventen Schlecker-Schwester IhrPlatz ist die Transfergesellschaft für 650 Beschäftigte gesichert. Dort könne sie aus eigenen Mitteln finanziert werden, sagte der Sprecher.
Quelle: ntv.de, rts