Wirtschaft

Telekom-Tarifstreit festgefahren Schlichter muss ran

Streikende Telekom-Mitarbeiter in Dortmund.

Streikende Telekom-Mitarbeiter in Dortmund.

(Foto: dapd)

Zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Deutschen Telekom ist keine Einigung in Sicht. Nun soll ein Schlichter zumindest für die Bonner Zentrale helfen. Bundesweit gehen die Warnstreiks weiter.

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Im Tarifstreit bei der Deutschen Telekom wird für die rund 17.000 Beschäftigten der Konzernzentrale in Bonn die Schlichtung angerufen. Zuvor hatte Personalvorstand Thomas Sattelberger die Verhandlungen für gescheitert erklärt hatte. Die Verhandlungen für die Konzerntöchter Telekom Deutschland und T-Systems mit zusammen etwa 68.000 Beschäftigten sollen wie geplant fortgesetzt werden. Für Dienstag kündigte Verdi aber die Fortsetzung der bundesweiten Warnstreiks an.

Für die rund 85.000 Beschäftigten fordert die Gewerkschaft Verdi 6,5 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Auszubildende sollen 70 Euro monatlich mehr erhalten, zudem sollen schlechter bezahlte Ausbildungsberufe auf ein höheres Bezahlungsniveau angehoben werden. Darüber hinaus soll der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bei den T-Systems-Gesellschaften verlängert werden. In den bisherigen drei Verhandlungsrunden hatte die Telekom kein Angebot vorgelegt.

Die bisherigen Verhandlungen und auch informelle Gespräche mit Verdi seien erfolglos geblieben, teilte die Telekom mit. Eine einvernehmliche Einigung sei nicht absehbar. Daher sei entschieden worden, im Fall der Zentrale die Schlichtung anzurufen.

Die Umsetzung der Verdi-Forderung bedeutet laut Deutscher Telekom eine Mehrbelastung von annähernd 500 Millionen Euro zusätzlich pro Jahr bezogen auf gut 85.000 Beschäftigte. Die Forderungen seien weder begründbar noch vertretbar. Bei der Telekom seien weitreichende Umstrukturierungen und Kosteneinsparungen beschlossen worden. Unter dem massiven Wettbewerbsdruck seien die gegenwärtigen Kosten der Telekom-Zentrale, insbesondere ihrer Service-Bereiche angesichts anhaltender Regulierung und zunehmenden Preisverfalls für Telekommunikations-Dienstleistungen nicht mehr zu verrechnen.

Die Verhandlungen für die Konzerntöchter Telekom Deutschland und T-Systems würden separat mit dem Ziel einer Einigung am Verhandlungstisch fortgesetzt, teilte die Telekom weiter mit. Die Verhandlungskommissionen würden in den nächsten Runden der Gewerkschaft entsprechende Angebote vorlegen.

Quelle: ntv.de, dpa

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