Wirtschaft

Branche senkt Umsatzprognose Schuldenkrise trifft Chemie

Chemieproduktion geht in diesem Jahr zurück.

Chemieproduktion geht in diesem Jahr zurück.

(Foto: picture alliance / dpa)

Deutschlands drittgrößter Industriezweig sendet Warnsignale. Die Chemiebranche rechnet in diesem Jahr mit einer rückläufigen Produktion. Nach einem schwachen abgelaufenen Quartal schlagen die Folgen der Schuldenkrise in der Eurozone voll durch und sind verantwortlich für das nachlassende Geschäft - auch im Inland.

Die Chemieindustrie bekommt die Folgen der Euro-Schuldenkrise immer deutlicher zu spüren. Nach einem schwachen zweiten Quartal senkte Deutschlands drittgrößter Industriezweig seine Produktions- und Umsatzprognose für das laufende Jahr. "Unsere Hoffnung auf einen stabilen Aufschwung im Chemiegeschäft müssen wir wohl vorerst verschieben", sagte der Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), Evonik-Chef Klaus Engel. Nunmehr rechnet der stark exportabhängige Industriezweig für das Gesamtjahr mit einem Rückgang der Chemieproduktion um drei Prozent. Bisher wurde eine stagnierende Produktion erwartet.

Engel geht nun davon aus, dass der Branchenumsatz im Gesamtjahr bei 184 Mrd. Euro stagniert. Zuletzt hatte der Verband noch einen Anstieg um zwei Prozent auf 188 Mrd. Euro erwartet.

Schwellenmärkte florieren

"Die EU-Schuldenkrise macht sich nun auch im Inlandsgeschäft bemerkbar", begründete Engel die negativen Aussichten. Noch zum Jahresauftakt war die Inlandsnachfrage weitgehend intakt geblieben. "Viele unserer Industriekunden drosseln ihre Produktion und ordern weniger Chemikalien", führte der VCI-Chef aus.

Lichtblick blieben augenblicklich die florierenden Märkte in Südamerika und China. Der Chemieverband erwartet, dass die Unternehmen im laufenden Jahr ihre Preise um 2,5 Prozent anheben können. Bislang wurde ein Preisanstieg von zwei Prozent in Aussicht gestellt.

Quelle: ntv.de, DJ/dpa

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