Gasförderer in USA Shell kauft zu
28.05.2010, 11:06 UhrDer Energiekonzern Royal Dutch Shell drängt mit einer milliardenschweren Übernahme weiter auf den nordamerikanischen Erdgas-Markt. Für 4,7 Mrd. Dollar in bar wollen die Briten das US-Erdgas-Unternehmen East Resources kaufen.
Der Ölkonzern Shell will das US-Erdgasunternehmen East Resources übernehmen. Für 4,7 Mrd. US-Dollar (rund 3,8 Mrd. Euro) in bar kaufe Shell so gut wie das ganze Geschäft von East Resources, teilte der britisch-niederländische Ölkonzern in Den Haag mit. Shell übernimmt die Anteile von East Resources und dem Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR), der seit gut einem Jahr an dem Unternehmen beteiligt ist.
Shell baut damit seine Position auf dem nordamerikanischen Schiefergasmarkt aus. Über East Resources kommt der Ölkonzern an neue Vorkommen in den Gebieten Marcellus im Nordosten der USA und Eagle Ford (Texas), wo Shell bereits Förderrechte besitzt. East Resources ist einer der größten Spieler auf dem Markt für die Erkundung von Erdgasvorkommen in den USA. Die Übernahme benötigt jetzt nur noch die Zustimmung der Regulierungsbehörden.
Ölwerte im Blick
Im Handel wird der Zukauf von Shell positiv bewertet. "Im momentanen Umfeld ist es sicherlich gut, sich im Gasgeschäft stärker zu positionieren", sagte ein Händler. Zudem beinhalte momentan das Off-Shore Geschäft hohe Unsicherheiten. So habe US-Präsident Barack Obama 33 Tiefwasserbohrungen vor Ort aufgrund potentieller Sicherheitsbedenken zunächst einstellen lassen.
Neben Shell haben die Anleger auch BP im Blick. Unklar ist der Erfolg des jüngsten Versuchs von BP, das sprudelnde Bohrloch im Golf von Mexiko zu schließen. Die Kommunikation verlaufe unbefriedigend, das könnte auch Konsequenzen aus der Politik nach sich ziehen, so der Händler weiter.
Quelle: ntv.de, rts/dpa