Satte Gewinne im Öl-Geschäft Shell steht voll im Saft
29.07.2010, 10:37 UhrMit einem Paukenschlag lenkt Europas größter Ölkonzern Royal Dutch Shell die Aufmerksamkeit der Anleger in den Rohstoffsektor: Das Quartalsergebnis liegt weit jenseits der Erwartungen. Auch bei der Konkurrenz sprudeln die Gewinne.

Zwei Antworten in einem Bild: Wo das Öl hingeht, und wo das Geld herkommt.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Der niederländische Öl- und Erdgas-RieseRoyal Dutch Shell hat seinen Gewinn im Quartal fast verdoppelt. Das Unternehmen verdiente im zweiten Vierteljahr netto 4,53 Mrd. US-Dollar. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das einem Anstieg von 94 Prozent. Grund seien unter anderem rasche Fortschritte beim Konzernumbau, teilte Shell mit. Vor Sonderposten habe sich ein Gewinn von 4,21 Mrd. Dollar ergeben, hieß es. Damit übertraf der Konzern die Erwartungen der Analysten, die bei dieser Kennzahl von 3,99 Mrd. Dollar ausgegangen waren. Die Gas- und Ölproduktion stieg um fünf Prozent auf 3,11 Mio. Barrel Ölequivalent pro Tag. Am Markt war nur mit einer Steigerung von 2,5 Prozent gerechnet worden.
Rückenwind aus dem Quartalsrückblick gab es auch für Statoil. Der norwegische Ölkonzern erwirtschaftete im zweiten Quartal einen operativen Gewinn (Ebit) von 36,4 Mrd. Kronen (5,93 Mrd. US-Dollar). Im Vergleichszeitraum aus dem Vorjahr waren es 29,2 Mrd. Kronen. Damit verfehlte das Unternehmen die Analystenerwartungen, die im Durchschnitt bei 38,2 Mrd. Kronen lagen.
Zur Vorlage der Bilanzzahlen schraubte Statoil die Produktionsziele für 2012 zurück: In jenem Jahr rechnen die Norweger nun nur noch mit einer Spanne von 2,06 bis 2,16 Mio. Barrel Erdölequivalent pro Tag. Zuvor bewegte sich das angepeilte Ziel geringfügig darüber zwischen 2,1 Mio. und 2,2 Mio. Barrel. Für das laufende Jahr hält Statoil allerdings an seinen Zielen fest, die bei 1,925 bis 1,975 Mio. Barrel Ölequivalent pro Tag liegen.

Einer von abertausend Endpunkten des Downstreams: Ab hier übernimmt der Verbraucher.
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"Wir gehen davon aus, dass die Rohstoffpreise volatil bleiben werden und dass der Gasmarkt in nächster Zukunft schwierig sein wird", erklärte Statoil. Im dritten Quartal werde es zudem viele geplante Wartungsarbeiten mit Produktionsstopps geben.
Zur Frage, wie es um die Rohstoffbranche insgesamt steht, lieferte Repsol eine weitere Antwort. Der spanische Ölkonzern konnte die Markterwartungen mit einem Gewinnplus von 60 Prozent im zweiten Quartal bei weitem übertreffen. Unter dem Strich verdiente Spaniens größtes Unternehmen der Öl-Branche eigenen Angaben zufolge 523 Mio. Euro (rund 682 Mio. US-Dollar). Analysten hatten dem Unternehmen lediglich 462 Mio. Euro zugetraut. Repsol führte die Entwicklung unter anderem auf eine versechsfachte Marge im spanischen Raffineriegeschäft zurück.
Am Nachmittag stehen aus den USA noch Zahlen von ExxonMobil an. Der wegen der Ölpest im Golf von Mexico in der Kritik stehende britische Ölkonzern BP hatte vor zwei Tagen einen Quartalsverlust von 17,1 Mrd. Dollar (13,2 Mrd. Euro) ausgewiesen. Darin enthalten waren 32,2 Mrd. Dollar Rücklagen für die Kosten der Ölpest. Im ersten Quartal 2010 hatte BP noch einen Gewinn von 6,1 Mrd. Dollar eingefahren.
Quelle: ntv.de, rts