Wirtschaft

Milliardenauftrag für russische Bahn Siemens angelt dicken Fisch

Der Münchner Technologiekonzern soll für Russland mehr als 200 Regionalzüge herstellen. Konzernchef Löscher soll dazu in Moskau einen Vorvertrag unterzeichnen.

Die russische Eisenbahn nimmt nun auch Geld für den Regionalverkehr in die Hand.

Die russische Eisenbahn nimmt nun auch Geld für den Regionalverkehr in die Hand.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Siemens steht kurz vor dem Abschluss eines Milliardenauftrags in Russland. Der Dax-Konzern werde im flächengrößten Land der Erde Verträge über den Verkauf von mehr als 200 Regionalzügen im Gesamtwert von 2,2 Milliarden Euro abschließen, verlautete aus Berliner Regierungskreisen.

Siemens-Chef Peter Löscher gehört zu einer Delegation aus 25 Wirtschaftsvertretern, die Bundeskanzlerin Angela Merkel auf einer viertägigen Reise nach Russland, China und Kasachstan begleitet. Auch in Kasachstan wolle sich der Konzern am Ausbau des Bahnnetzes beteiligen, hieß es.

Siemens bestätigte, dass ein Vorvertrag unterschrieben werden solle, wollte sich zum Volumen aber nicht äußern. Erst Ende Mai hatte das von Siemens und dem russischen Lokomotiven-Hersteller Sinara gehaltene Joint Venture Ural Locomotives einen Auftrag der Russischen Staatsbahnen an Land gezogen. Sie bestellte 221 Lokomotiven, der auf Siemens entfallende Auftragswert war auf einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag geschätzt worden. Der aktuell bevorstehende Auftrag steht damit zwar nicht in Zusammenhang, dürfte dem Vernehmen nach aber ebenfalls zusammen mit Kooperationspartnern vor Ort abgewickelt werden.

Hochkarätige deutsche Delegation

Wie es aus Berlin weiter hieß, wollen deutsche Autobauer Daimler und der chinesische Nutzfahrzeug-Hersteller Beiqi Foton ihr Joint Venture ausbauen. Beide Unternehmen planten Investitionen in Höhe von knapp 800 Millionen Euro. Die Konzerne kooperieren seit 2008 beim Bau mittlerer und großer Lastwagen.

Zur Merkels Wirtschaftsdelegation, die laut Regierungskreisen auch mittelständische Unternehmer einschließt, gehören neben Löscher Volkswagen-Chef Martin Winterkorn, Airbus-Vorstandsvorsitzender Thomas Enders, Commerzbank-Chef Martin Blessing, Eon-Chef Johannes Teyssen sowie der Mitinhaber der Handelskette Tengelmann, Karl-Erivan Haub, sowie Metro-Chef Eckhard Cordes.

Quelle: ntv.de, wne/AFP/dpa

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