Wirtschaft

Zukauf von Tiefsee-Spezialisten Siemens rüstet sich für die Zukunft

Siemens will künftig mehr "abtauchen" und investiert dafür knapp eine halbe Milliarde Euro in den Zukunftsmarkt Unterwasserstromnetze. Der Konzern will damit seinem Ziel näher kommen, bei der Förderung von Öl und Gas aus der Tiefsee einer der führenden Anbieter für die Stromversorgung zu werden.

Tiefseetechnologie von Expro.

Tiefseetechnologie von Expro.

(Foto: Expro)

Der Siemens-Konzern baut sein Geschäft mit Unterwasserstromnetzen weiter aus. Für 470 Mio. Euro übernimmt der Konzern das Geschäft mit tiefseetauglichen Komponenten für die Öl- und Gasförderung von der britischen Expro Holding. "Durch diese Akquisition bauen wir unser Portfolio im attraktiven Zukunftsmarkt für Unterwasserstromnetze strategisch aus", sagte der für den Bereich verantwortliche Siemens-Manager Adil Toubia.

Der Geschäftsbereich, den Siemens von Expro übernimmt, erzielte im vergangenen Jahr mit Sensoren, Messvorrichtungen und Anschlusssteckern für den Tiefseeeinsatz einen Umsatz von 90 Mio. Euro und beschäftigt rund 450 Mitarbeiter.

Siemens hat sich das Ziel gesteckt, einer der führenden Anbieter im Geschäft mit Unterwasserstromnetzen zu werden. Vor einem Jahr hatte der Konzern mit der Bennex Group und der Poseidon Group bereits zwei norwegische Tiefseespezialisten übernommen.

Unter Wasser unter Strom

Siemens
Siemens 226,00

Bennex entwickelt unter anderem tiefseetaugliche Kabelverbindungen zur Stromversorgung in Meerestiefen von bis zu 3000 Metern. Poseidon rüstet Komponenten wie Verdichter oder Motoren für den Einsatz unter Wasser um.

Für die Förderung und Aufbereitung von Öl und Gas in Wassertiefen bis zu 3000 Metern wird eine Stromversorgung direkt auf dem Meeresboden benötigt. Dabei müssen Komponenten eingesetzt werden, die dem enormen Druck stand halten können.

Der Markt für Tiefsee-Stromnetze ist nach Angaben von Siemens eines der am schnellsten wachsenden Marktsegmente innerhalb der Öl- und Gasindustrie. "Bis zum Jahr 2020 wir hier mit einem Marktvolumen von zwei Mrd. Euro gerechnet."

Quelle: ntv.de, dpa

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