Wirtschaft

Stromnetze für Ölbohr-Experten Siemens taucht in die Tiefsee

Mit der Förderung von Öl und Gas auf hoher See kennen sich die Norweger aus.

Mit der Förderung von Öl und Gas auf hoher See kennen sich die Norweger aus.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Münchner Siemens-Konzern wagt sich weiter in das Geschäft der Ölfeldausrüster vor: Zwei kleinere Übernahmen in Norwegen sichern dem deutschen Dax-Schwergewicht Spezialwissen auf dem Gebiet der Unterwasser-Verkabelung. Dort vermuten die Siemens-Manager zweistellige Zuwachsraten.

Blick in den zentralen Kontrollraum der Gas-Plattform "Sleipner A" in der Nordsee, etwa 150 Kilometer westlich von Stavanger: Von hier aus führen unzählige Kabel in die Tiefe.

Blick in den zentralen Kontrollraum der Gas-Plattform "Sleipner A" in der Nordsee, etwa 150 Kilometer westlich von Stavanger: Von hier aus führen unzählige Kabel in die Tiefe.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der deutsche Industriekonzern Siemens kauft die beiden norwegischen Tiefseetechnik-Firmen Bennex und Poseidon. Die Unternehmen sind auf Elektro-Ausrüstungen für die Öl- und Gasförderung aus dem Meeresgrund spezialisiert und gehören bisher der norwegischen Subsea Technology Gruppe. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, teilte Siemens mit. Zusammen erwirtschafteten Bennex und Poseidon im Jahr 2009 mit rund 300 Mitarbeitern einen Umsatz von 75 Mio. Euro.

Mit der Übernahme will Siemens seine hochrentable Ölfördertechnik-Sparte weiter ausbauen. "Mittelfristig ist es unser Ziel, der führende Anbieter für die Stromversorgung von Anlagen für die Tiefseeverarbeitung von Öl und Gas zu werden", erklärte Bereichschef Tom Blades. Siemens rechne damit, dass der Markt für unterseeische Stromnetze künftig zweistellige jährliche Zuwachsraten erreicht und im Jahr 2020 ein Volumen von mehreren Milliarden Euro pro Jahr erreichen wird.

Bennex entwickelt und baut Kabelsysteme für Strom- und Glasfaserverbindungen sowie elektromagnetische und seismische Geräte. Poseidon hat sich auf die Umrüstung von Verdichtern und Motoren für den Unterwasser-Einsatz verlegt. Siemens-Chef Peter Löscher setzt mit den Zukäufen seine angekündigte Einkaufstour nach dem Erwerb des Straßenlaternen-Herstellers Siteco fort. Löscher hatte angekündigt, die drei Kernbereiche Industrie, Energie und Medizintechnik mit kleineren Übernahmen zu stärken, wenn es technologisch und wirtschaftlich Sinn macht.

Quelle: ntv.de, rts

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