Deutsche Privatwirtschaft boomt Signale stehen auf Wachstum
16.12.2010, 11:27 UhrDer Aufschwung in der deutschen Privatwirtschaft gewinnt im Dezember getragen von der guten Industriekonjunktur überraschend an Kraft. Die Geschäfte von Industrie und Dienstleistern legen zusammen so stark zu wie seit viereinhalb Jahren nicht mehr.
Die deutsche Wirtschaft beendet das Jahr mit dem stärksten Wachstum seit viereinhalb Jahren. Im Dezember legten die Geschäfte von Industrie und Dienstleistern zusammen so stark wie seit viereinhalb Jahren nicht mehr, teilte das Markit-Institut zu seiner Umfrage unter 1000 Unternehmen mit.
Der Einkaufsmanagerindex, in dem die beiden größten Sektoren zusammengefasst werden, stieg um 0,7 auf 59,7 Punkte. Das ist der höchste Stand seit Juni 2006. "Die deutsche Privatwirtschaft hat das Jahr mit einem Ausrufezeichen beendet", sagte Markit-Ökonom Tim Moore.
Dafür sorgte in erster Linie die Industrie. Ihr Einkaufsmanagerindex legte überraschend um 2,8 auf 60,9 Zähler zu. Experten hatten ein unverändertes Niveau erwartet. Ein Wert über 50 signalisiert ein Wachstum. Auch bei den Dienstleistern wurde diese Marke mit 58,3 Punkten klar übertroffen, auch wenn das November-Niveau von 59,2 Zählern deutlicher als erwartet unterschritten wurde.
Aufträge legen kräftig zu
Die Chancen für ein anhaltend robustes Wachstum stehen gut: Die gesamte Privatwirtschaft sammelte am Jahresende so viele Neuaufträge ein wie seit August 2007 nicht mehr. Die Exporteure meldeten den stärksten Anstieg der ausländischen Nachfrage seit einem halben Jahr. Wegen der guten Geschäftsaussichten stellte die Industrie so viele neue Mitarbeiter ein wie noch nie seit Umfragebeginn im April 1996.
Sorgen bereiten der Wirtschaft dagegen steigende Kosten. Sie zogen so stark an wie seit August 2008 nicht mehr. Als Ursachen wurden steigende Preise für Benzin, Chemikalien, Energie, Metalle und Textilien genannt. Einen Teil der höheren Kosten konnten die Firmen an die Kunden abwälzen, indem sie ihre Verkaufspreise so stark erhöhten wie seit gut zwei Jahren nicht mehr.
Quelle: ntv.de, rts