Wirtschaft

Studie zur Wirtschaftsfreundlichkeit Singapur weit vor Deutschland

Skyline der wirtschaftsfreundlichsten Stadt der Welt: Singapur.

Skyline der wirtschaftsfreundlichsten Stadt der Welt: Singapur.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nicht nur die Konjunktur kann Unternehmen das Leben schwer machen. Auch Bürokratie stellt so manche Hürde. Allerdings bessert sich die Lage global, wie eine Weltbank-Studie ergibt. Deutschland steht zwar prima da - zur Spitze reicht es aber bei weitem nicht.

Singapur ist einer Untersuchung der Weltbank zufolge der wirtschaftsfreundlichste Staat weltweit. Die Hürden für die Gründung oder Erweiterung eines Unternehmens seien hier am geringsten, berichteten die Autoren des jährlichen Berichts "Geschäfte machen". Singapur steht darin zum sechsten Mal in Folge an der Spitze, wie im Vorjahr gefolgt von Hongkong, Neuseeland und den USA. Das erste europäische Land in der Rangfolge ist Dänemark - erneut auf Platz fünf.

Die Experten der Weltbank und ihres privatwirtschaftlichen Investmentarms, der International Finance Corporation (IFC), berücksichtigten bei ihrer Bewertung beispielsweise, wie leicht es ist, ein Gewerbe anzumelden, eine Baugenehmigung oder Kredite zu erhalten. Zudem floss in das Ranking ein, wie einfach Handel über Grenzen hinweg ist oder Verträge durchgesetzt werden können.

Deutschland in Top 20

In Deutschland ist die Liberalisierung der Studie zufolge noch nicht so stark vorangeschritten: Die Bundesrepublik belegt Platz 19 der 183 untersuchten Staaten. Damit liegt es zwar hinter Großbritannien (Platz sieben), aber weit vor Staaten wie Frankreich (29), Spanien (44) und Italien (83).

Deutschland errang Spitzenplätze bei der Durchsetzbarkeit von Verträgen und dem Zugang zu Elektrizität. Weniger gut sah es dagegen bei Unternehmensgründungen und beim Steuersystem aus. Auch in der Kategorie "Schutz von Investoren" kam Deutschland lediglich auf Rang 97, vier Plätze niedriger als noch im Vorjahr.

Von den großen Schwellenländern liegt China mit Platz 91 an der Spitze. Russland belegt Rang 120, etwas weiter hinten folgen Brasilien (126) und Indien (132).

Afrikanische Länder auf den letzten Plätzen

Laut Weltbank ist in diesem Jahr die Liberalisierung so schnell vorangeschritten wie noch nie: 125 Staaten hätten insgesamt 245 Reformen beschlossen, die zu einer Liberalisierung führen, sagte die Ko-Autorin des Berichts, Dahlia Khalifa.

In Afrika beschlossen demnach 2010 und 2011 36 von 46 Regierungen Liberalisierungen - so viele wie seit 2005 nicht mehr. Trotzdem belegten viele afrikanische Länder wieder die hintersten Plätze des Weltbank-Rankings. Auf dem letzten Rang landete der Tschad, direkt davor Eritrea. Auf den hintersten Plätzen landen auch die Demokratische Republik Kongo und die Zentralafrikanische Republik.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen