Maues Geschäft in Deutschland Sixt verdient weniger
21.08.2013, 10:37 Uhr
An der Prognose rüttelt Sixt nicht.
(Foto: picture alliance / dpa)
Mit durchwachsenen Zahlen wartet der Autovermieter Sixt auf. Mit dem Umsatz geht es im ersten Halbjahr bergauf. Allerdings gibt es einen geringeren Gewinn zu verzeichnen. Ein Grund sind die Kosten für den Aufbau des US-Geschäfts. Zudem läuft das Geschäft in Deutschland mäßig.
Der Autovermieter Sixt hat im ersten Halbjahr dieses Jahres dank einer guten Entwicklung in den beiden Sparten den Umsatz erhöht und die Zielsetzung für 2013 bekräftigt. Das Konzernergebnis blieb wegen des schwachen wirtschaftlichen Umfelds in Europa und der Projekt- und Expansionskosten aber unter Vorjahr.
Im Bereich Autovermietung wuchsen die Vermietungserlöse in den ersten sechs Monaten um 2,9 Prozent. Während im Ausland die Sixt-Fahrzeuge in der Autovermietung rege nachgefragt wurden, lief das Geschäft in Deutschland wegen der gesamtwirtschaftlichen Abschwächung eher mau. Im Geschäftsfeld Leasing kletterte der Erlöse dank eines höheren Vertragsbestands um 3,6 Prozent.
Der operative Konzernumsatz, also ohne Erlöse aus dem Verkauf gebrauchter Leasingfahrzeuge, erhöhte sich bei Sixt mit 704,3 Millionen Euro um 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresniveau. Der Gesamtumsatz erreichte 781,8 Millionen Euro, was einer Zunahme von 0,6 Prozent entspricht. Das Konzernergebnis vor Steuern, das der Sixt-Konzern als zentrale Ertragsgröße angibt, verringerte sich um rund 9 Prozent auf 58 Millionen Euro.
Unter anderem hätten die Kosten für den Aufbau des US-Geschäfts und für das Carsharing DriveNow belastet, erklärte das SDax-Unternehmen aus Pullach weiter uns wies darauf hin, dass Sixt nun im weltgrößten Autovermietungsmarkt USA über 15 eigene Stationen verfügt. Parallel sei mit dem Aufbau eines Netzes von leistungsfähigen Franchisenehmern begonnen worden.
Klage gegen höhere Rundfunkgebühr
Für das laufende Jahr geht Sixt unverändert davon aus, dass das Konzernergebnis vor Steuern leicht unter Vorjahresniveau liegen dürfte. Weitere Einzelheiten zur beabsichtigten Klage gegen das Rundfunkgebührenmodell von ARD und ZDF nannte Sixt bei Vorlage der Zahlen nicht. Wegen der neuen Gebührenordnung erhöht sich bei Sixt die Rundfunkrechnung um einen niedrigen sechsstelligen Betrag pro Jahr. Insgesamt müsse Sixt in diesem Jahr damit mehr als 3 Millionen Euro an die öffentlich-rechtlichen Sender zahlen.
In Deutschland war die zuvor für Empfangsgeräte wie Fernseher und Radios erhobene Rundfunkgebühr durch einen geräteunabhängigen Rundfunkbeitrag ersetzt worden. Für Sixt bedeutet das, dass der Autovermieter seit dem 1. Januar neben der Abgabe für jedes Auto in seiner Flotte auch Abgaben für die mehreren hundert Vermietungsstationen in Deutschland zahlen muss - obwohl diese weder über Fernseher noch über Radios verfügen, beschwert sich das Unternehmen. Diese sogenannte Betriebsstättenabgabe wurde neu eingeführt und richtet sich nach der Beschäftigtenzahl. Sixt strengt derzeit eine Klage gegen den Bescheid vor dem Verwaltungsgericht München an.
Quelle: ntv.de, DJ