Keine großen Sprünge für Banker Skandale bremsen Boni aus
17.08.2012, 08:21 Uhr
(Foto: REUTERS)
Kaum eine Woche vergeht ohne neue Enthüllungen von Skandalen aus dem Bankensektor. Nun spüren auch die Banker selbst erste Folgen, und zwar auf ihrem Konto: Die spendablen Zeiten bei den Bonuszahlungen scheinen erst einmal vorbei zu sein.
Die jüngsten Bankenskandale und eine Geschäftseintrübung dürften einem Expertenbericht zufolge in diesem Jahr auf die Bonuszahlungen an der Wall Street drücken. Die Beratungsfirma Johnson Associates erwartet mittlerweile im Schnitt nur noch stabile bis maximal fünf Prozent höhere Sondervergütungen für die Banker. Noch im Mai war sie von einem Anstieg von fünf bis 15 Prozent ausgegangen.
Die Fachleute verwiesen zum einen auf schwächere Aussichten für die Einnahmenentwicklung der Geldhäuser. So sahen sich zuletzt etwa Goldman Sachs, Morgan Stanley und Bank of America zu weiteren Sparanstrengungen gezwungen.
Hinzu kam eine Reihe von Negativschlagzeilen in der Branche, die sich laut Johnson Associates negativ auf die Boni auswirken dürften. JP Morgan Chase verzockte Milliarden durch Fehlwetten, der US-Aktienhändler Knight Capital Group brauchte nach einer verlustträchtigen Computerpanne ein Rettungspaket aus der Branche. Auch britische Banken stehen am Pranger: Barclays wegen der Verwicklung in den Libor-Zinsskandal, HSBC und Standard Chartered nach Geldwäsche-Vorwürfen in den USA.
Quelle: ntv.de, nne/rts