Wirtschaft

Überraschung SocGen mit Milliardengewinn

Das Investmentbanking kehrt in die Gewinnzone zurück. Damit gewinnt die Société Générale auch ihre Ertragskraft zurück. Allerdings macht der zweitgrößten französischen Bank ihr Griechenlandgeschäft Sorgen.

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(Foto: AP)

Die französische Großbank Societe Generale hat zum Jahresauftakt wieder zu alter Stärke zurückgefunden. Mit einem Nettogewinn von rund 1,1 Mrd. Euro verdiente das Institut wieder so viel wie im ersten Quartal 2008. Im Krisenjahr 2009 war die Societe Generale im ersten Jahresviertel in die roten Zahlen gerutscht. Mit dem Milliardengewinn überraschte die französische Großbank selbst Analysten. Die Aktie legte in den ersten Handelsminuten deutlich zu.

Das Privatkundengeschäft sei im ersten Quartal stark gewesen, teilte die Bank in Paris mit. Vor allem profitierte die Societe Generale von den schwarzen Zahlen im Investmentbanking. Im Vorjahreszeitraum hatte hier noch ein Minus gestanden. Die Gesamterträge stiegen gegenüber dem Vorjahr um 34 Prozent auf 6,6 Mrd. Euro.

Europa fällt zurück

Der Jahresauftakt habe eine weitere Erholung der weltweiten Wirtschaft gezeigt, allerdings mit großen Unterschieden in den Regionen, hieß es weiter. Die Belebung in den europäischen Industriestaaten falle deutlich weniger stark aus als in anderen Teilen der Welt. Unsicherheit bringe auch die ausstehende Entscheidung über die künftigen internationalen Regulierungsvorschriften.

Trotzdem sieht sich die Bank auf dem besten Wege, ihre Jahresziele zu erreichen. Im Laufe des Jahres will die Societe Generale ihren Gewinn wieder steigern und drei Mrd. Euro verdienen. 2009 hatte sie unterm Strich nur 678 Mio. Euro verdient. Angesichts der Dynamik im Kerngeschäft mit Privatkunden werde mit einer nachhaltigen Erholung der Ergebnisse gerechnet, hieß es nun.

Rückstellungen wegen Griechenland

In diesem Jahr könnte die Schuldenkrise in Griechenland der französischen Bank Probleme bereiten. Die Societe Generale hält 54 Prozent an der griechischen Geniki Bank. Insgesamt beläuft sich die Summe griechischer Staatsanleihen in den Büchern auf drei Mrd. Euro. Hinzu kommen - allerdings eher unbedeutende Geschäftsbeziehungen - mit anderen griechischen Banken und Unternehmen. Die SocGen stellte allein wegen Griechenland 149 Mio. Euro zurück; insgesamt übersteigen die Rückstellungen 1,1 Mrd.

Die Societe Generale hatte bereits schwer unter der Finanzkrise gelitten. Sie hatte sich mehr als andere französische Banken dem Investmentbankgeschäft nach angelsächsischem Vorbild verschrieben. Anfang 2008 geriet sie mit einem Spekulationsverlust von 4,9 Mrd. Euro und dem Skandal um den Händler Jerome Kerviel in die Schlagzeilen. Seit Beginn der Finanzkrise belastet der Wertverlust vieler erworbener Risikopapiere den Gewinn.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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