Wirtschaft

Extremer Preiskampf Solarfirmen unter Druck

Hier hat Sanierer Cen das Sagen: Q-Cells-Gebäude in Thalheim, einem Ortsteil von Bitterfeld Wolfen in Sachsen-Anhalt.

Hier hat Sanierer Cen das Sagen: Q-Cells-Gebäude in Thalheim, einem Ortsteil von Bitterfeld Wolfen in Sachsen-Anhalt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Solarunternehmen haben trotz des auch zu Jahresbeginn anhaltenden Solarbooms in Deutschland mit einem hohen Preisdruck zu kämpfen. Branchenführer wie Q-Cells und Solarworld mussten sich angesichts der aggressiven Konkurrenz aus Asien im ersten Quartal mit weniger Rendite begnügen. Sie befürchten, dass sich die Lage verschärft, wenn die Solarförderung im Sommer zusätzlich gekürzt wird.

Bis dahin sorgen die vorgesehenen Einschnitte zunächst für eine hohe Nachfrage, da sich viele Käufer in Deutschland die bis Ende Juni noch gültige höhere Förderung sichern wollen. Von dieser Entwicklung profitierte auch die Projekt- und Großhandelsgesellschaft Phoenix Solar im ersten Quartal. Der Zulieferer Centrotherm erwischte hingegen aufgrund der schwachen Auftragslage aus dem Vorjahr einen verhaltenen Jahresbeginn. Dennoch soll der Umsatz nach 509 Millionen Euro 2009 in diesem Jahr auf bis zu 580 Millionen Euro gesteigert werden.

Das im vergangenen Jahr schwer in die Krise geratene einstige ostdeutsche Vorzeigeunternehmen Q-Cells schaffte zum Jahresauftakt dank des umfangreichen Sanierungspakets die Wende zum Besseren. Der Umsatz soll im laufenden Geschäftsjahr auf 1,0 bis 1,2 Milliarden Euro steigen (2009: 801,6 Millionen), außerdem soll es ein positives operatives Ergebnis (Ebit) geben. Interimschef Nedim Cen baut Q-Cells derzeit vom reinen Solarzellenhersteller zu einem Anbieter von kompletten Photovoltaik-Lösungen um.

Fernsehspots mit "J. R. Ewing"

Ein Rekordquartal verkündete Phoenix Solar. Die Bayern konnten ihren Umsatz auf 82,6 Millionen Euro mehr als verdoppeln, der Überschuss stieg nach einem Verlust vor einem Jahr auf 2,8 Millionen Euro. Auch nach den Fördereinschnitten rechnet das Unternehmen mit keinem Absturz.

Die derzeit hohe Nachfrage nach Solaranlagen hat auch den Umsatz von Solarworld gestärkt. Das Ergebnis blieb jedoch angesichts des anhaltenden Preisdrucks hinter dem des Vorjahresquartals zurück. Solarworld bestätigte sein Ziel, bei den Erlösen bis zum Jahresende die Milliardengrenze nachhaltig zu überschreiten (2009: 1,01 Mrd). Zum Gewinn hält sich Konzernchef Frank Asbeck bedeckt.

Künftig will Solarworld auch im Ausland wachsen. Dazu plant das Unternehmen Marketingaktionen für die Endkunden in den USA, wo Solarworld selbst produziert. Geplant sind Fernsehspots mit Larry Hagman, der aus seiner Rolle als Ölmagnat J. R. Ewing aus der US-Serie "Dallas" auf die Seite der erneuerbaren Energien wechselt und sich Solaranlagen aufs Dach baut.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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