Pläne zur Kürzung der Förderung Solarwerte reagieren
19.01.2011, 17:45 UhrDie von allen Verbrauchern zu zahlende Ökostromförderung kostet im laufenden Jahr rund 13,5 Mrd. Euro. Umweltminister Röttgen (CDU) will die Förderung deshalb kürzen. Statt eines Aufschreis gibt es überwiegend Zustimmung aus der Solarbranche. Die Kursreaktionen fallen aber sehr unterschiedlich aus.

Die Solarbranche ist überwiegend mit Kürzung der Förderung einverstanden.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Diskussion um die Kürzungspläne der Bundesregierung bei der Solarförderung hat sich unterschiedlich auf die Branchenwerte ausgewirkt. "Es scheint so, dass die stärker aufgestellten Solarfirmen von den Kürzungsplänen profitieren können, während den anderen Unternehmen eine Konsolidierung der Branche zu schaffen machen dürfte", kommentierte ein Händler die Kursunterschiede.
Im TecDax legten SMA Solar und Phoenix Solar mit 6,0 beziehungsweise 0,6 Prozent besonders deutlich zu. Auch Centrotherm und Solarworld gewannen 7,0 beziehungsweise 0,2 Prozent. Dagegen standen Conergy mit 3,8 Prozent auf der Verliererseite ganz oben. Q-Cells und Roth & Rau gaben 1,2 beziehungsweise 2,8 Prozent nach.
Deutliche Kürzung
Das Umweltministerium und die Solarbranche haben sich prinzipiell auf eine vorgezogene Förderkürzung um bis zu 15 Prozent im Juli geeinigt, Details werden an diesem Donnerstag vorgestellt. Mit einer weiteren Kürzung um neuen Prozentpunkte 2012 könnte die Förderung binnen eines Jahres um bis zu 24 Prozentpunkte auf 21,84 Cent pro Kilowattstunde für eine Photovoltaikanlage auf dem Hausdach sinken.
Insgesamt beträgt die von allen Verbrauchern zu zahlende Ökostromförderung im laufenden Jahr rund 13,5 Mrd. Euro. Viele Stromanbieter hatten wegen der durch immer mehr Solaranlagen steigende Ökostromumlage ihre Preise zu Jahresbeginn erhöht.
BDEW begrüßt Kürzung
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat die weitere Kürzung der Subventionen für Sonnenstrom begrüßt. "Es ist gut, dass weiterhin Handlungsbedarf bei der Photovoltaik-Förderung erkannt und entsprechend reagiert wird", sagte Hauptgeschäftsführerin Hildegard Müller. "Die eigentlichen Herausforderungen der Photovoltaik beziehen sich jedoch nicht nur auf die Fördersätze", betonte Müller.
So gebe es erheblichen Ausbaubedarf im Bereich der Verteilnetze aufgrund des Photovoltaik-Booms in einigen Regionen. Außerdem werde die zunehmende Anzahl der Solaranlagen immer mehr Einfluss auf die Netzstabilität haben. Mit Blick auf die Kosteneffizienz müsse zudem an einem Modell zur schrittweisen Marktintegration der Erneuerbaren Energien insgesamt gearbeitet werden.
Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) betont, dass die Förderung der Markteinführung diene und keine Dauersubvention sein könne.
Quelle: ntv.de, dpa/rts