Zuschlag für arabischen Investor Solon ist gerettet
06.03.2012, 18:41 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Gute Nachrichten aus der Solarbranche sind dieser Tage Mangelware, nun setzt die insolvente Solon ein Zeichen. Der Verkauf an den indisch-arabischen Rivalen Microsol ist perfekt. Damit können die meisten Arbeitsplätze erhalten werden. Aktionäre gehen dagegen leer aus.
Die Übernahme des insolventen Solarunternehmens Solon durch den Konkurrenten Microsol ist perfekt. Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg hat das Kaufangebot des indisch-arabischen Unternehmens angenommen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Das Bundeskartellamt stimmte dem Verkauf bereits zu, der Geschäftsübergang ist bereits offiziell erfolgt.
Microsol hatte vergangene Woche schon genau ausgemalt, wie es mit Solon im Falle einer Übernahme weitergehen könnte - und genau so wird es nun auch kommen: 433 von 471 Mitarbeitern in Deutschland können ihren Job behalten. Der Standort Berlin bleibt ebenso erhalten wie die Tochtergesellschaften in Italien und den USA, die zusammen 235 Mitarbeiter beschäftigen.
Für die Solon Nord in Greifswald ist allerdings wie geplant Schluss. Die dort verbliebenen 18 Mitarbeiter bekommen die Kündigung. Für die französische Solon-Tochter SAS mit zehn Beschäftigten suche Wienberg weiter nach einem Käufer, hieß es.
Zappenduster für Aktionäre
Solon-Aktionäre gehen leer aus. Der nicht genannte Kaufpreis geht an die Gläubiger des mit 400 Mio. Euro verschuldeten Unternehmens. Der neue Betreiber hat von Solon lediglich das operative Geschäft sowie die Markenrechte und Forschung und Entwicklung übernommen. Von der Solon SE, dem bisherigen Aktienunternehmen, bleibt dagegen nur eine leere Unternehmenshülle ohne eigenes Geschäft übrig.
Die finanzielle Situation bei Solon sei zum Schluss höchst prekär gewesen. Daher hätten die schon seit mehreren Wochen laufenden Verhandlungen unter hohem Zeitdruck gestanden, betonte der Insolvenzverwalter. Solon litt zuletzt unter der schwachen Nachfrage in wichtigen Absatzmärkten und dem hohen Preisdruck, den die zum Teil deutlich günstigere Konkurrenz aus China in der gesamten Branche erzeugt. Mitte Dezember hatte das Unternehmen schließlich Insolvenz beantragt.
Quelle: ntv.de, nne/dpa