Bankspitze winkt Kapitalerhöhung durch Sondergewinn für Commerzbank
21.01.2011, 21:17 UhrDie Commerzbank erhöht ihr Kapital und schlägt damit zwei Fliegen mit einer Klappe: Das Institut rüstet sich mit einem steigenden Kernkapital für neue Kapitalvorschriften, zudem beschert der Schritt auch einen Gewinn von 300 Mio. Euro. Nur den Bankenrettungsfonds wird die Commerzbank mit dem Schritt nicht los.
Die Commerzbank streicht mit einem Schritt zur Stärkung ihrer Kapitalstruktur einen Sondergewinn von gut 300 Mio. Euro ein. Um diesen Betrag erhöhe sich das Ergebnis vor Steuern dank des am 13. Januar angekündigten und nun abgeschlossenen Kapitalschritts, teilte die staatlich gestützte Bank mit.
Wie geplant, machte die Commerzbank mit einer Kapitalerhöhung um zehn Prozent aus einem Teil ihrer Hybridanleihen (Trust Preferred Securities) hartes Kernkapital, das die Aufsichtsbehörden auch künftig anerkennen. Das Institut wappnet sich damit für die schärferen Kapitalvorschriften nach "Basel III".
Die Commerzbank nutzt mit dem Schachzug die Tatsache, dass die betreffenden Hybridanleihen unter dem Nennwert notieren. Solche Zwitter zwischen Eigen- und Fremdkapital werden von 2013 an nicht mehr als hartes Kernkapital (Core Tier-1) anerkannt.
Kleines Plus
Finanzkreisen zufolge steigt die harte Kernkapitalquote der Bank, auf die die Aufseher künftig blicken, mit dem Schritt um 0,36 Prozentpunkte auf mehr als zehn Prozent. Die Bank erklärte lediglich, die Transaktion führe zu einer Erhöhung des Core-Tier-1-Kapitals und habe keine spürbaren Auswirkungen auf die Tier-1-Kapitalquote.
Der Bund behält trotz der Kapitalerhöhung seine Sperrminorität von 25 Prozent plus einer Aktie und wandelt dafür einen Teil seiner Stillen Einlage in Aktien um.
Quelle: ntv.de, rts