Wirtschaft

Zurück in der Spur? Sony verdient wieder Geld

Das frühere Sorgenkinder liefert wieder - Sony-Fernsehsparte liefert Ergebnisbeitrag.

Das frühere Sorgenkinder liefert wieder - Sony-Fernsehsparte liefert Ergebnisbeitrag.

(Foto: REUTERS)

Der japanische Elektronikriese schreibt wieder schwarze Zahlen. Vor allem in der Fernsehsparte läuft es. Dagegen hinken andere Bereiche weiter hinterher. Dennoch hebt das Unternehmen nach einem starken ersten Quartal die Umsatzprognose an. Fraglich ist, ob dies den Großaktionäre milde stimmt.

Sony
Sony 23,30

Der japanische Elektronikkonzern Sony hat im ersten Quartal den Weg zurück in die Gewinnzone gefunden. Dazu trugen maßgeblich schwarze Zahlen im gebeutelten TV-Geschäft, bessere Smartphone-Verkäufe und die schwache Landeswährung bei Nachdem ein Jahr zuvor noch ein Verlust von 24,64 Milliarden japanischen Yen zu Buche gestanden hatte, brachte es der Traditionskonzern nun auf ein Plus von 3,48 Milliarden Yen (rund 26,6 Millionen Euro).  Das operative Ergebnis konnte Sony mit 36,36 Milliarden Yen nahezu versechsfachen. Der Umsatz legte um 13 Prozent auf 1,71 Billionen Yen zu.

Das TV-Geschäft war zum ersten Mal seit drei Jahren auf operativer Ebene wieder profitabel. Im etablierten Elektronikgeschäft lief es lange Zeit nicht mehr rund, für Sonys Fernseher, Digitalkameras und Computer fanden sich immer weniger Käufer. Während Sony im Fernsehgeschäft nun den Turnaround geschafft und dort im ersten Quartal 5,2 Milliarden Yen verdient hat, hinkt das Geschäft mit Digitalkameras und Vaio-Computern weiter hinterher. Im Smartphone-Segment stieg der Absatz von 7,4 Millionen auf 9,6 Millionen Geräte.

Sony hebt Umsatzprognose an

Schwarze Zahlen geschrieben hat der japanische Elektronikriese bereits im vergangenen Geschäftsjahr, nachdem er zuvor fünf Jahre in Folge Verluste angehäuft hatte. Allerdings war dieser Erfolg vor allem unerwarteten Sondererträgen zu verdanken. Operativ lief es bei den Japanern 2012/13 immer noch nicht richtig rund.

Für das laufende Geschäftsjahr bekräftigte Sony seine Ergebnisprognose und will unterm Strich weiterhin 50 Milliarden Yen verdienen. Allerdings geht Sony nun von höheren Erlösen aus - und zwar von 7,9 Billionen nach bislang 7,5 Billionen Yen. Im TV-Bereich wurde die Absatzprognose für das laufende Geschäftsjahr, das im März 2014 endet, um eine Million auf 15 Millionen Einheiten gesenkt.

Fraglich bleibt aber, ob das erste Quartal Großaktionär Daniel Loeb und seinen Hedgefonds Third Point überzeugen kann. Dieser fordert, größere Teile des schwächelnden Elektronikgeschäfts abzustoßen. Denn noch immer hat der Konzern mit vielen Problemen zu kämpfen und profitiert gerade auf dem Weltmarkt von der extrem lockeren Geldpolitik des Landes, die zu einem Wertverfall des Yen geführt hat und Sony-Produkte gegenüber Rivalen aus Europa und den USA günstiger macht.

Die Japaner wollen über die Vorschläge des New Yorker Hedgefonds von Loeb weiter beraten. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Sony-Finanzchef Masaru Kato sagte, unter anderem laufe das Film- und Musik-Geschäft gut. Die größte Herausforderung sei derweil, die Elektronik-Sparte wieder in die Spur zu bringen. Die japanische Zeitung "Nikkei" berichtete, das Sony-Management werde den Loeb-Vorstoß wohl ablehnen. In der momentanen Aufstellung sei der Konzern aus Sicht der Vorstände wettbewerbsfähiger.

Aktienkurs im Aufwind

Third Point ist dafür bekannt, sich stark ins Management seiner Beteiligungen einzumischen. So sorgte der Investor unter anderem vor einem Jahr bei Yahoo dafür, dass der damalige Chef seinen Posten räumen musste und die Google -Managerin Marissa Mayer an die Konzernspitze rückte.

Bei Sony kontrolliert Loeb rund sieben Prozent der Aktien. Er will die Kosten im Sony-Elektronikbereich senken und die Vielzahl sehr unterschiedlicher Produkte überprüfen. Aus seiner Sicht wird die Sparte schlecht geführt.

Der Loeb-Vorstoß spiegelt sich neben dem allgemeinen Börsenaufschwung im Zuge der lockeren Geldpolitik auch im Sony-Aktienkurs wider. Dieser hat sich dieses Jahr mehr als verdoppelt. Eine Zerschlagung des Konzerns könnte für Aktionäre kurzfristig sehr lukrativ sein.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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