Wirtschaft

Zinsen deutlich höher Spanien begibt Anleihe

Aufatmen in Spanien und in der Euro-Zone: Das Land kann fast vier Milliarden Euro am Kapitalmarkt einsammeln. Allerdings geschieht dies zu einem höheren Zinssatz. Die viertgrößte Volkswirtschaft des Euro-Raums berappelt sich inzwischen konjunkturell etwas. Mit dem Bruttoinlandsprodukt geht es im ersten Quartal um 0,3 Prozent hoch.

Spaniens Wirtschaft erholt sich etwas.

Spaniens Wirtschaft erholt sich etwas.

(Foto: picture alliance / dpa)

Spanien hat fast vier Milliarden Euro am Kapitalmarkt eingesammelt, musste die Investoren aber mit höheren Zinsen locken. 2,75 Milliarden Euro nahm die staatliche Finanzagentur mit der Emission einer dreijährigen Anleihe ein. Die durchschnittliche Rendite lag mit 4,037 Prozent deutlich über dem Niveau der vorherigen Auktion (3,568 Prozent).

Die Nachfrage der Investoren überstieg das Angebot um das 2,5-Fache. Außerdem wurde eine Anleihe mit vierjähriger Laufzeit im Volumen von 1,2 Milliarden Euro mit einer durchschnittlichen Rendite von 4,23 Prozent begeben. Die Nachfrage nach den Papieren überstieg das Angebot fast um das Dreifache.

"Das sind gute Ergebnisse", sagte Rabobank-Analyst Richard McGuire. Sie stützten die These, dass Spanien ähnliche Probleme wie Griechenland, Irland und Portugal vermeiden könne.

Die viertgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone galt lange als nächster Kandidat für Hilfskredite von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds, hat sich aber inzwischen auch konjunkturell berappelt. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im ersten Quartal um 0,3 Prozent und damit etwas stärker als erwartet. Die EU-Kommission rechnet in diesem Jahr mit einem Wachstum von 0,8 Prozent, das sich 2012 auf 1,5 Prozent fast verdoppeln soll.

Lichtblick auf dem Arbeitsmarkt

Zudem gibt es einen weiteren kleinen Hoffnungsschimmer für das Land: Die Zahl der Arbeitslosen fiel im Mai den zweiten Monat in Folge. Sie sank um knapp 80.000 auf 4,2 Millionen, teilte das Arbeitsministerium in Madrid mit. "Das sind ohne Zweifel positive Zahlen", sagte Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero in einem Radiointerview. Es sei wahrscheinlich, dass sich dieser Trend fortsetzen werde.

Die Arbeitslosenquote lag im ersten Quartal mit 21,3 Prozent mehr als doppelt so hoch wie im europäischen Durchschnitt. Fast jeder zweite Jugendliche unter 25 Jahren hat keinen Job. Nach dem Kollaps des lange Zeit boomenden Immobiliensektors 2008 verloren Zehntausende Bauarbeiter ihren Job. Wegen der schlechten Konjunktur halten sich die Verbraucher beim Konsum zurück.

Quelle: ntv.de, rts

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