EU fordert Steuernachzahlung Spanien möchte Teil der Apple-Milliarden
10.09.2016, 13:54 Uhr
Apple wehrt sich gegen die Forderung der EU-Kommission, mehrere Milliarden Euro Steuern nachzuzahlen.
(Foto: REUTERS)
Die irische Regierung will von einer Steuernachzahlung von Apple nichts wissen. Andere Länder der EU melden derweil ihr Interesse an, einen Teil der geforderten 13 Milliarden zu bekommen.
Mehrere europäische Länder möchten in der Steueraffäre um Apple in Irland ihrerseits Gelder von dem US-Konzern einfordern. Die spanische Regierung will einen Teil der 13 Milliarden Euro verlangen, die Apple nach einer Entscheidung der EU-Kommission an Steuern nachzahlen muss, wie es aus spanischen Regierungskreisen hieß. Derzeit werde geprüft, wie hoch diese Summe sein könnte.
Österreich hatte bereits Interesse gezeigt. Wenn die Kommissionsentscheidung rechtmäßig sei, würde er als Finanzminister das Geld nehmen, sagte der österreichische Ressortchef Hans Jörg Schelling beim Treffen der EU-Finanzminister. Zu prüfen sei dabei, ob die Milliarden nur Irland zuständen oder auch anderen EU-Staaten.
Schelling zufolge erwägt unter anderem auch Italien Rückzahlungsforderungen. Frankreich will dagegen keine Ansprüche stellen, wie Finanzminister Michel Sapin am Freitag sagte.
Dublin und Apple weisen Forderung zurück
Apple lässt seit Jahrzehnten einen großen Teil seines internationalen Geschäfts über Irland laufen. Durch eine Vereinbarung mit der irischen Regierung vermied der US-Konzern laut EU-Kommission die Besteuerung von nahezu sämtlichen Gewinnen, die das Unternehmen "durch den Verkauf seiner Produkte im gesamten EU-Binnenmarkt erwirtschaftete".
Brüssel verlangte deshalb, dass Apple 13 Milliarden Euro an den irischen Fiskus nachzahlt. Die EU-Kommission verwies aber darauf, dass auch andere EU-Länder wegen der Verkäufe von Apple-Produkten auf ihrem Gebiet Anspruch auf Teile der Summe haben könnten. Die irische Regierung und Apple haben angekündigt, juristisch gegen die Kommissionsentscheidung vorzugehen. Dublin hat durch Steuervergünstigungen zahlreiche internationale Konzerne auf die Insel gelockt und fürchtet um diesen Standortvorteil.
Quelle: ntv.de, jga/AFP