Stagnation und viele Arbeitslose Spanier durchschreiten Tal
11.11.2011, 10:25 UhrSpanien ist wegen der Regierungskrisen in Italien und Griechenland etwas aus dem Blickfeld geraten. Dabei hat das Land mit einer stagnierenden Wirtschaft zu kämpfen. Am 20. November finden in Spanien vorgezogene Parlamentswahlen statt.

Bettler in Barcelona. Spanien hat mit einer hohen Arbeitslosenquote zu kämpfen.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Spaniens Wirtschaft kommt nicht auf die Beine. Das Bruttoinlandsprodukt der viertgrößten Volkswirtschaft der Eurozone stagnierte im dritten Quartal. Im Frühjahr hatte es noch ein Wachstum von 0,2 Prozent gegeben.
Während vom Außenhandel positive Impulse kamen, schwächelte die Binnennachfrage. Im Vergleich zum Vorjahresquartal gab es ein Plus von 0,8 Prozent. Die Wachstumsschwäche gefährdet das Ziel der Regierung, ihr enormes Haushaltsdefizit zu senken.
Eine baldige Wende zum Besseren ist nicht in Sicht. "Die rekordhohe Arbeitslosigkeit und der Umbau des Bankensektors dämpfen die mittelfristigen Wachstumsaussichten", warnt die EU-Kommission in ihrer Herbstprognose. Spaniens Wirtschaft wird demnach sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr um magere 0,7 Prozent zulegen, 2013 dann doppelt so schnell. Die Arbeitslosenquote wird nach den Prognosen oberhalb der 20-Prozent-Marke verharren. Sie ist die höchste aller EU-Länder.
Wahlen stehen bevor
Die Märkte reagierten gelassen auf die Zahlen aus Madrid. "Natürlich ist eine Stagnation nicht erstrebenswert, aber der Markt hatte Angst, dass mit schlechteren Daten auch Spaniens Finanzierbarkeit wieder auf den Radar kommt", sagt ein Händler.
Am 20. November finden in Spanien vorgezogene Parlamentswahlen statt. Es wird mit einer Niederlage der regierenden Sozialisten (PSOE) gerechnet. Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero hat sich nicht mehr als Spitzenkandidat aufstellen lassen. Nächster Regierungschef wird voraussichtlich Mariano Rajoy von der konservativen Volkspartei (PP).
Quelle: ntv.de, wne/rts/DJ