Die Rettung der japanischen Fluggesellschaft JAL soll in die Hand einer staatlichen Sanierungsgesellschaft gegeben werden. Das berichtete die Wirtschaftszeitung "Nikkei". Die kürzlich geschaffene Enterprise Turnaround Initiative Corporation of Japan (ETIC) soll in angeschlagene Firmen investieren, deren Schulden übernehmen und Sanierungsexperten zur Verfügung stellen.

Die Aufgabe ist aber besonders schwierig, weil bei der JAL angeblich die Verbindlichkeiten im Falle einer Liquidierung des Unternehmens die Vermögenswerte um 800 Mird. Yen (8,8 Mrd. Dollar) übersteigen. Der negative Firmenwert sei von einer Sondergruppe ermittelt worden, die im Auftrag der Regierung an einem Rettungsplan für die JAL arbeitet, heißt es. Sie bemühe sich derzeit um einen Überbrückungskredit von 180 Mrd. Yen bis November, um die Gesellschaft weiter betreiben zu können. Außerdem bemühe sich die Sondergruppe bei der Regierung und bei privaten Investoren um 300 Mrd. Yen an frischem Kapital für die Fluggesellschaft.

Die Entscheidung, die JAL unter den Schirm der ETIC zu nehmen, soll dem Bericht zufolge Anfang kommender Woche bekanntgegeben werden. Der ETIC werde bis zu 1,6 Billionen Yen (17 Mrd. Dollar) bereitstellen können.

Die JAL steuert auf das vierte Verlustjahr innerhalb von fünf Jahren zu. Belastet wird das Unternehmen von umgerechnet rund 15 Milliarden Dollar Schulden und hohen Kosten.