Umweltschutz und Kinderrechte Staatsfonds verlängert seine Schwarze Liste
14.10.2013, 17:04 Uhr
Das Geld soll den nächsten Generationen zugute kommen - dabei zählt auch umsichtiges Engagement.
(Foto: REUTERS)
Norwegens Staatsfonds legt für künftige Generationen einen Teil der Öl-Einnahmen an. Firmen, die der Umwelt schaden oder Kinder beschäftigen, sind als Investment tabu. Auf die teils prominent besetzte Giftliste kommen nun weitere Namen.
Der norwegische Staatsfonds justiert bei seinen Engagements nach. Dabei sei aus insgesamt fünf Unternehmen Geld abgezogen worden, weil diese die Umwelt verschmutzen oder Kinder für sich arbeiten lassen. Weitere zwei große Konzerne, die Ölmultis Shell und Eni, stehen wegen mangelnden Umweltschutzes fortan unter Beobachtung, wie das Finanzministerium in Oslo mitteilte.
Der Staatsfonds ist umgerechnet rund 582 Milliarden Euro schwer. Er legt einen Teil der Einnahmen aus Norwegens sprudelnden Ölquellen für künftige Generationen an. Investitionen in Firmen, die Menschenrechtsverletzungen begehen, schwere Waffen oder Tabakerzeugnisse herstellen oder der Umwelt schaden, sind verboten.
Zentralbank soll auf Ölmultis einwirken
Bei den fünf Firmen, die künftig auf der Schwarzen Liste des Fonds stehen, handelt es sich um die malaysischen Betreiber von Holz- und Gummibaumplantagen WTK Holdings Berhad und Ta Ann Holdings Berhad. Auch beim chinesischen Minenkonzern Zijin Mining und dem peruanischen Unternehmen Volcan Compania Minera legt der Staatsfonds aus Umweltschutzgründen kein Geld mehr an. Die indische Firma Zuari Agro Chemicals landete auf der Liste, weil sie Kinder beschäftigten soll, wie das Finanzministerium mitteilte.
Der südafrikanische Minenbetreiber AngloGold Ashanti werde aufmerksam beobachtet, ob er jüngste Zusagen zur Verbesserung seiner Umweltauflagen einhalte. Der britisch-niederländische Ölkonzern Shell und Eni aus Italien stehen wegen der Ölverseuchung im Nigerdelta am Pranger.
Die norwegische Zentralbank, die den Staatsfonds verwaltet, soll nun auf die Multis einwirken, bei den Ölbohrungen in Nigeria umweltschonender vorzugehen. Sonst landen auch Shell und Eni auf der Schwarzen Liste des Fonds. Auf dieser finden sich rund 60 Unternehmen, darunter EADS, Boeing, Philip Morris oder der US-Handelskonzern Walmart.
Quelle: ntv.de, jwu/AFP