Wirtschaft

Serbien-Desaster Stada-Aktie stürzt ab

Stada schlägt sich in Serbien mit Liquiditätsproblemen von Großhändlern herum. Der angestrebte Betriebsgewinn sowie der Umsatz für dieses Jahr ist nun in Gefahr. Die Anleger sind äußerst verschnupft: Die Aktie verliert fast acht Prozent.

Stada-Firmensitz in Bad Vilbel.

Stada-Firmensitz in Bad Vilbel.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Der Generikaspezialist Stada droht wegen Problemen in Serbien seine Jahresziele zu verfehlen. Aufgrund von Liquiditätsproblemen von Großhändlern in dem osteuropäischen Land erwartet das MDax-Unternehmen im laufenden dritten Quartal eine Sonderbelastung von 29,5 Millionen Euro.

Das Ziel, den Betriebsgewinn und Umsatz im Gesamtjahr zu steigern, hält Stada nur beim Eintreten der "angestrebten Erholung des serbischen Geschäfts im vierten Quartal noch für knapp erreichbar". Anleger reagierten entsetzt: Die Aktien von Stada verloren 7,6 Prozent.

"Durch die aktuelle Situation in Serbien ist auch die operative Entwicklung von Stada im laufenden Geschäftsjahr belastet, da auf lokale Umsätze teilweise bewusst verzichtet wurde", erklärte Deutschlands größter unabhängiger Hersteller von Nachahmer-Medikamenten. Dass die Geschäftspartner des Ratiopharm-Konkurrenten Liquiditätsprobleme haben, war seit längerem bekannt, allerdings nicht in welchem Ausmaß.

Restrukturierungsplan soll helfen

Der mit Abstand größte Einzelfall betrifft Forderungen aus Stada-Lieferungen an die serbischen Großhandelsgruppe Velefarm, an der neben dem serbischen Staat auch Stada mit einem Minderheitsanteil beteiligt ist. Das Unternehmen aus dem hessischen Bad Vilbel hat sich mit Velefarm nun auf einen Restrukturierungsplan geeinigt und hofft, dass das serbische Unternehmen die noch ausstehenden Forderungen "schrittweise über mehrere Jahre" begleichen kann.

Wie hoch die Forderungen sind, wollte eine Konzernsprecherin nicht sagen. Sie erklärte aber, der Unternehmen setzte nach den aktuellen Beschlüssen auf eine Normalisierung des serbischen Marktes und stelle sein Engagement in dem Land nicht grundsätzlich in Frage. Serbien zählt zu den wichtigsten Auslandsmärkten von Stada, 2009 machte der Konzern dort rund acht Prozent seiner Umsätze.

Quelle: ntv.de, rts

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