Trotz Booms noch zu wenig Stärkster Wohnungsbau seit zehn Jahren
13.06.2016, 08:37 Uhr
Auf einer Baustelle für ein Mehrfamilienhaus im Stadtteil Wilhelmsburg in Hamburg
(Foto: dpa)
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 247.700 neue Wohnungen gebaut. Das ist eine Steigerung zum Vorjahr um 1 Prozent oder die höchste Rate seit 2006. Doch eigentlich hatte die Bundesregierung noch höhere Vorgaben gemacht.
Der Wohnungsbau in Deutschland boomt wie seit fast einem Jahrzehnt nicht mehr, bleibt aber weit hinter dem vorausgesagten Bedarf zurück. 2015 seien 247.700 Wohnungen fertiggestellt worden - 1,0 Prozent oder 2400 mehr als ein Jahr zuvor, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit.
"Die 2011 begonnene positive Entwicklung setzte sich somit auch im Jahr 2015 fort" erklärten die Statistiker. "Eine höhere Zahl an fertiggestellten Wohnungen hatte es zuletzt 2006 gegeben." Damals waren es 255.600. Trotz des Booms wird noch zu wenig gebaut.
Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) und die Immobilienwirtschaft gehen davon aus, dass bis 2020 jedes Jahr 350.000 bis 400.000 neue Wohnungen erforderlich sind, um den auch durch den Flüchtlingszuzug erhöhten Bedarf zu decken. Zur Förderung des Mietwohnungsbau plant die Bundesregierung Vergünstigungen bei der Steuer in Milliardenhöhe, die im Bundestag aber auf Eis liegen.
Quelle: ntv.de, ppo/rts