Wirtschaft

Milliardenbetrug in Madoff-Manier Stanford schuldig gesprochen

Wegen Fluchtgefahr sitzt Allen Stanford seit drei Jahren in Haft.

Wegen Fluchtgefahr sitzt Allen Stanford seit drei Jahren in Haft.

(Foto: REUTERS)

Betrug, Verschwörung, Geldwäsche, Behinderung der Justiz - in insgesamt 13 Anklagepunkten spricht eine Jury den US-Investor Stanford schuldig. Zehntausende Anleger soll er mit einem Pyramidensystem um Milliardensummen gebracht haben - fast wie einst Finanzmakler Madoff, der zu 150 Jahren Haft verurteilt wurde.

Der Fall erinnert an den Wall-Street-Betrüger Bernard Madoff: Eine Jury in Houston (Texas) hat US-Investor Allen Stanford wegen milliardenschweren Anlagebetrugs schuldig gesprochen.

Dem Geschäftsmann aus Texas wird angelastet, mehr als 30.000 Anleger aus über einhundert Ländern um ihre Ersparnisse gebracht zu haben. Es geht um mehr als 7 Mrd. Dollar. Das Strafmaß wird später verkündet. Der Fall hatte im Jahr 2009 seinen Anfang genommen. Damals hatten die Ermittler gerade das 60 Mrd. Dollar schwere Schneeballsystem von Madoff aufgedeckt.

Stanford wurde vorgeworfen, er habe Investoren mit vermeintlich sicheren Festgeldanlagen zu ungewöhnlich hohen Zinssätzen von bis zu zehn Prozent gelockt. Auf dem Papier mehrte sich das Vermögen der Anleger auch stetig. Die Jury folgte nach langen Beratungen jedoch der Auffassung der Staatsanwaltschaft - und die sah es als erwiesen an, dass Stanford große Teile des Geldes für sich abzwackte, um in Saus und Braus leben zu können. Überdies steckte er demnach hohe Summen in riskante Immobiliengeschäfte.

Stanfords Verteidigung kündigte an, den Schuldspruch anzufechten. Der 61-Jährige war im Februar 2009 festgenommen worden und  verbrachte wegen Fluchtgefahr die vergangenen drei Jahre im  Gefängnis. Die Geschworenen erklärten Stanford nun in 13 von 14  Anklagepunkten für schuldig, darunter Betrug, Verschwörung,  Geldwäsche und Behinderung der Justiz. Auf jeden der Anklagepunkte  stehen Höchststrafen von bis zu 20 Jahren Haft. Dem Finanzier, dessen Bank ihren Sitz auf der Karibikinsel Antigua hatte, drohen nun bis zu 20 Jahre Gefängnis. Madoff verbüßt eine Haftstrafe von 150 Jahren.

Quelle: ntv.de, nne/dpa/AFP

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