Mitunter Ebbe am Geldautomaten Streik bei Geldtransporteur geht weiter
12.05.2015, 18:10 UhrViele Bankkunden in Berlin und Brandenburg werden wohl weiter Probleme an den Geldautomaten haben. Der Tarifstreit beim Potsdamer Geld- und Werttransportunternehmen Prosegur ist noch immer nicht gelöst.
Der Streik beim Geld- und Werttransportunternehmen Prosegur in Potsdam geht in die dritte Woche. Auch das dritte Spitzengespräch sei "ergebnislos vertagt worden", erklärte André Pollmann, Verhandlungsführer der Gewerkschaft Verdi, in Berlin. Das von Prosegur unterbreitete Angebot sei "ein Null-Angebot", die Beschäftigten warteten weiter auf einen konkreten Vorschlag.
Nach Angaben Verdi bot das Unternehmen seinen Beschäftigten in Potsdam 65 Cent Zuschlag pro Stunde; die Gewerkschaft fordert einen Zuschlag von einem Euro pro Stunde. Zudem verlange Prosegur, dass der Krankenstand auf "bis zu vier Prozent" gesenkt werde. Auch letzteres lehnt Verdi ab. Die Gewerkschaft fordert neben der Lohnerhöhung auch eine zusätzliche Absicherung in Risikofällen, etwa bei Überfällen.
Eine Prosegur-Sprecherin teilte auf Anfrage mit: "Wenn wir wettbewerbsfähig bleiben und langfristig im Markt bestehen wollen, und das wollen wir gerade im Sinne unserer Beschäftigten, können wir die Forderungen der Gewerkschaft nicht erfüllen." Dennoch werde das Unternehmen "sorgfältig prüfen", inwieweit es möglich sei, Verdi entgegenzukommen. Prosegur sichere seine Mitarbeiter in Risikofällen zudem bereits "weit über das normale Niveau hinaus" ab, erklärte die Sprecherin.
Bargeldversorgung beeinträchtigt
Seit zwei Wochen ist nach Angaben der Gewerkschaft die Mehrheit der 350 Mitarbeiter der Potsdamer Prosegur-Niederlassung im Ausstand. Der Streik hat Auswirkungen auf die Bargeldversorgung in Brandenburg und Berlin. So sollen Banken immer wieder Probleme haben, ihre Geldautomaten mit Scheinen zu füllen. Medienberichten zufolge hapert es offenbar besonders beim Wechselgeld in einigen Geschäften, die von Prosegur mit Münzgeld versorgt werden.
"Je länger der Streik dauert, desto problematischer kann es werden", sagte der Vize-Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg, Günter Päts. Besonders auf kleine Geschäfte wie Lottoläden oder Kioske könnten Schwierigkeiten zukommen.
Quelle: ntv.de, wne/AFP