Wirtschaft

Netzagentur erwartet Entlastung Strompreise steigen zu stark

Räumt Ende Februar 2012 seinen Posten: Matthias Kurth.

Räumt Ende Februar 2012 seinen Posten: Matthias Kurth.

(Foto: dapd)

Die Preiserhöhungen zahlreicher Stromanbieter könnten nach Einschätzung der Bundesnetzagentur zu hoch ausgefallen sein. Grund dafür ist ein geplantes neues Gesetz, wonach die Netzbetreiber steigende Kosten nicht einfach an Kunden weiterreichen dürfen. Wird es verabschiedet, wären manche Preiserhöhungen Makulatur.

Der scheidende Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, macht Verbrauchern bei den Strompreisen Hoffnung auf Entlastung. Die Behörde hält die von vielen Versorgern zum Jahreswechsel angekündigten Preiserhöhungen beim Strom für zu hoch. "Bei all den Anbietern, die höhere Kosten für den Stromtransport als Grund für die Preiserhöhung angeben, wird dieser Grund zumindest teilweise wieder entfallen", sagte Kurth der "Wirtschaftswoche". Die Preiserhöhungen hätten dann keinen Bestand.

Durch eine von Bundestag geplante Gesetzesänderung könne die Netzagentur bei der Genehmigung der Netzentgelte künftig den Produktivitätsfortschritt der Netzbetreiber berücksichtigen, sagte Kurth. Dies werde zu einer Entlastung der Verbraucher von mehr als einer Mrd. Euro führen.

Ohne das neue Gesetz wären nach Berechnungen der Netzagentur zusätzliche Belastungen von bis zu 2 Mrd. Euro auf die Verbraucher zugekommen. "So dürften die Netzbetreiber nach meinen Schätzungen höchstens noch einen Restbetrag aus der Vergangenheit in Höhe von 500 Mio. Euro auf die Kunden abwälzen", sagte Kurth. Dessen Amtszeit läuft Ende Februar ab. Nachfolger wird der bisherige Berliner Wirtschafts-Staatssekretär Jochen Homann.

Neben den Strompreisen macht Verbrauchern auch der Preistrend beim Gas zu schaffen. Wie die "Welt" unter Berufung auf das Vergleichsportal Check24 berichtet, mussten Gaskunden 2011 durchschnittlich sieben Prozent mehr zahlen. "Über 500 der knapp 850 Gasversorger haben damit in diesem Jahr an der Preisschraube gedreht." Für Januar und Februar 2012 hätten rund 70 Versorger weitere Erhöhungen angekündigt, im Schnitt um acht Prozent.

Quelle: ntv.de, nne/dpa

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