Wirtschaft

Nach Brokergeschäften ohne Lizenz Südkorea mahnt Deutsche Bank ab

Für die Deutsche Bank nicht der erste Streit mit Behörden.

Für die Deutsche Bank nicht der erste Streit mit Behörden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Südkorea fährt gegenüber dem Finanzinstitut schwere Geschütze auf. Wegen einer Reihe unerlaubter Geschäfte bekommt sie nun einen öffentlichen Verweis. Für die Bank nicht der erste Zwischenfall mit den Behörden.

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Die Deutsche Bank hat in Südkorea einen starken Verweis kassiert. Die südkoreanische Finanzaufsicht (FSS) erteilte der Filiale in der Hauptstadt Seoul eine offizielle Warnung, weil sie unter anderem ohne entsprechende Lizenz Brokergeschäfte durchgeführt hatte.  Die Zweigstelle habe von 2009 bis 2011 als Vermittler zwischen der Tochtergesellschaft Deutsche Securities Korea und 14 Kunden für ausländische Anleiheemissionen fungiert. Die entsprechende Lizenz dafür hatte sie aber nicht.

Zudem habe die Bank an die Tochtergesellschaft Kundeninformationen weitergegeben, ohne dass die betroffenen Kunden zugestimmt hätten. Nach einer Überprüfung der Bankfiliale habe die FSS festgestellt, dass die Zweigstelle die geltenden Gesetze "systematisch verletzt" hat. Die Behörde erteilte zudem auch neun Managern und Mitarbeitern der Bank einen Verweis.

Südkorea meint es ernst

Mit der offiziellen Warnung fährt die Regulierungsbehörde gleich schweres Geschütz auf, denn diese wiegt schwerer als die gebräuchlichere und leichtere Abmahnung. Nach lokalen Gesetzen kann die FSS bei jedem Unternehmen, das drei solcher Warnungen innerhalb von drei Jahren bekommen hat, die teilweise oder vollständige Einstellung des Geschäftes anordnen. Die Bank erklärte, die Ergebnisse der Regulierungsbehörde zu respektieren und ihre interne Governance-Struktur in Korea verändert zu haben.

Es ist nicht das erste Mal, dass Deutschlands größter Bankkonzern von den Behörden in Seoul verwarnt wurde. 2005 hatte die Filiale schon einmal eine offizielle Warnung für Verstöße erhalten, die aber nicht öffentlich gemacht wurde. 2011 musste die Wertpapiersparte wegen mutmaßlicher Marktmanipulationen ihr Geschäft sechs Monate lang teilweise einstellen. Damals hatte die Finanzaufsicht entschieden, dass das Brokerhaus sich am 11. November 2010 in unzulässiger Weise im Arbitragehandel zwischen den Futures- und den Spotmärkten engagiert hatte. Dies habe an jenem Tag zu einem Kurseinbruch an der Börse in Seoul in den letzten zehn Minuten vor Handelsschluss geführt.

Quelle: ntv.de, fst/DJ

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