David muckt auf Suzuki droht VW
17.10.2011, 07:03 Uhr
Suzuki sieht rot im Streit mit VW.
(Foto: REUTERS)
Dem Rosenkrieg zwischen den beiden Partnern Suzuki und VW droht ein gerichtliches Ende. Der japanische Autokonzern - der Dieselmotoren von Fiat bezieht, was Volkswagen sauer aufstößt - will im Streit mit Europas größtem Autobauer notfalls ein Schiedsgericht anrufen. Die beiden Hersteller wollen eigentlich gemeinsam Einsteigerautos für Entwicklungs- und Schwellenländer bauen.
Die beiden Autobauer Volkswagen und Suzuki geraten einem Medienbericht zufolge immer stärker auf Konfrontationskurs. Suzuki sehe die Partnerschaft mit VW als gescheitert an und dringe auf eine kapitalrechtliche Trennung, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf informierte Kreise. Die Japaner wollten notfalls ein vertraglich vereinbartes Schiedsgericht anrufen, um ihr Ziel zu erreichen.
Aus Sicht von Suzuki müsste sich VW einem solchen Urteilsspruch unterwerfen und schlimmstenfalls sogar seine Anteile am japanischen Autobauer in Höhe von rund 20 Prozent wieder verkaufen. Beide Unternehmen wollten sich dem Bericht zufolge nicht zu den Klauseln der Kooperationsvereinbarung äußern.
Politik fordert Ruhe
Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU) forderte indes ein Ende des öffentlichen Streits zwischen den beiden Autobauern. "Als Aufsichtsrat mische ich mich nicht ins operative Geschäft ein, aber es wäre gut, wenn solche Auseinandersetzungen intern und nicht öffentlich ausgetragen werden", sagte der Ministerpräsident dem Blatt. Niedersachsen hält gut 20 Prozent der VW-Stimmrechte.
Der Scheidungskrieg der beiden Hersteller schwelt seit Wochen. Volkswagen wirft Suzuki einen Vertragsbruch vor, weil die Japaner Dieselmotoren vom italienischen Konkurrenten Fiat bezogen haben. Suzuki hatte die Deutschen zuletzt ultimativ aufgefordert, diesen rufschädigenden Vorwurf zurückzunehmen. Die Japaner können den Vertrag mit VW auch kündigen. Dann wäre Volkswagen aber frei, seinen Anteil auch ohne die Zustimmung der Japaner zu erhöhen.
Gemeinsam statt einsam
Die beiden Hersteller VW und Suzuki wollten eigentlich gemeinsam Einsteigerautos für Entwicklungs- und Schwellenländer sowie umweltfreundliche Wagen für Kunden in den Industriestaaten bauen. Im Juli hatte VW mitgeteilt, dass sich die Partnerschaft "langsamer als erwartet" entwickle. Deshalb werde es eine Bewertung der Kooperation geben. Die Suzuki-Tochter Maruti ist Branchenführerin in Indien.
Quelle: ntv.de, bad/rts