Wirtschaft

Rekordjahr in Visier Swatch hält China-Delle für überwunden

Alles so schön glänzend - Swatch will im zweiten Halbjahr durchstarten.

Alles so schön glänzend - Swatch will im zweiten Halbjahr durchstarten.

(Foto: REUTERS)

Der Kampf gegen Korruption in der Volksrepublik trifft den Schweizer Hersteller: Der Absatz der teuren und offenbar gern verschenkten Uhren geht zurück. Und so endet das erste Halbjahr mit vergleichsweise mageren Zuwachsraten. Doch nun sieht das Unternehmen eine Normalisierung der Lage.

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Der weltgrößte Uhrenkonzern Swatch hat im ersten Halbjahr mehr umgesetzt und verdient. Allerdings hat sich das Wachstum merklich abgekühlt. Zwischen Januar und Ende Juni kletterten die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um fast neun Prozent auf 4,18 Mrd. Franken (3,38 Mrd. Euro), wie Swatch mitteilte. Unter dem Strich standen 768 Mio. Franken und damit sechs Prozent mehr. Neben den gleichnamigen Modeuhren gehören zum Konzern auch zahlreiche teure Marken wie Breguet, Omega, Glashütte, Rado, Longines und Tissot. Die Veröffentlichung der Halbjahreszahlen war eigentlich für Mitte August angesetzt.

Für das zweite Halbjahr rechnet das Unternehmen mit einem stärkeren Umsatzwachstum. "Die Situation in China normalisiert sich", sagte Konzernchef Nick Hayek. Schweizer Luxusuhren hatten sich in den vergangenen Monaten im Schlüsselmarkt China nicht mehr so gut verkauft wie früher, nachdem die neue Regierung im Kampf gegen Korruption gegen Geschenke unter Geschäftsfreunden vorgegangen war.

Swatch peilt neuen Rekordumsatz an

Die sinkende Nachfrage aus China war ein wichtiger Grund für das verringerte Wachstumstempo des erfolgsverwöhnten Konzerns. Nun aber wachse das Geschäft in China wieder, begründete Hayek seinen Optimismus für das zweite Halbjahr. Auch der britische Markt erhole sich, während der US-Markt gut laufe. "Wenn der Dollar etwas anzieht und wir genug Lager für Harry Winston aufbauen können, sind neun Mrd.Franken Bruttoumsatz eine Möglichkeit", sagte er. Im vergangen Jahr hatte Swatch mit einem Plus von 14 Prozent auf 8,14 Mrd. Franken einen Umsatzrekord verbucht.

Swatch hatte Harry Winston Ende März übernommen. Der US-Juwelier hatte bisher aber nicht immer genügend Schmuck und Edeluhren, um alle Kunden auch gleich zu bedienen. Hayek will nun die Lager in den Läden aufstocken.

Kosten in Zusammenhang mit der Übernahme, hohe Marketingausgaben und Investitionen in neue Produkte wie eine mechanische Plastikuhr der Marke Swatch hätten die operative Marge im ersten Halbjahr auf 22,7 (Vorjahr 24,5) Prozent gedrückt, erklärte Swatch. Im saisonal stärkeren zweiten Halbjahr könnte sich die Marge Hayek zufolge auf 24 bis 25 Prozent erholen.

Die Anleger reagierten auf den Zwischenbericht mit Käufen. Die Aktie gewann drei Prozent auf 545,5 Franken, während die europäischen Konsumgütertitel unverändert tendierten.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa

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