Wirtschaft

AWD-Klagen hauen ins Kontor Swiss Life mit Gewinneinbruch

Konzernchef Bruno Pfister setzt auf eine Trendwende bei dem Unternehmen.

Konzernchef Bruno Pfister setzt auf eine Trendwende bei dem Unternehmen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Klagewelle gegen den Finanzdienstleister AWD wegen mutmaßlicher Falschberatung beschert Swiss Life einen deutlich niedrigeren Gewinn. Aufgrund von Rückstellungen für die Rechtsfälle schrumpft der Ertrag im ersten Halbjahr zum Vorjahr um zehn Prozent.

Der Gewinn des Schweizer Lebensversicherers Swiss Life ist im ersten Halbjahr um 10,4 Prozent auf 361 Mio. Franken (300 Mio. Euro) gesunken. Anders als vor einem Jahr gab es keinen gewinnsteigernden Steuereffekt. Der Schweizer Marktführer verdiente aber mehr als von Analysten prognostiziert, die unter dem Strich im Schnitt 304 Mio. Franken erwartet hatten. Swiss Life machte nach Angaben operativ Fortschritte und die Geschäfte an den Kapitalmärkten liefen gut.

Ein Klotz am Bein blieb dagegen die deutsche Finanzmaklertochter AWD, deren Gewinnbeitrag wegen rückläufiger Umsätze neuer Rückstellungen für Rechtsfälle einbrach. Konzernchef Bruno Pfister setzt aber weiter auf eine Trendwende bei dem hannoverschen Unternehmen: "Wir sind zuversichtlich, dass AWD unsere Vorstellungen erfüllen und sich in Zukunft positiv entwickeln wird."

Das Betriebsergebnis von AWD sackte um 40 Prozent auf 13,1 Mio. Euro ab. Swiss Life musste für die im Jahr 2008 für 1,2 Mrd. Euro vom deutschen Investor Carsten Maschmeyer gekaufte Firma weitere 9,3 Mio. Euro für Rechtsfälle in Deutschland und Österreich bereitstellen. Dort untersuchen die Behörden die Vertriebspraktiken des Unternehmens. In Deutschland sind weitere Kosten nicht auszuschließen, wie Konzernchef Pfister sagte. Auch operativ hinkte AWD hinterher: Der Umsatz fiel um 13 Prozent auf 265,5 Mio. Euro, die Kundenberater laufen weiter davon. Swiss Life kämpft seit der Übernahme damit, die Geschäfte der von der Finanzkrise stark getroffenen Firma wieder in Schwung zu bringen.

Wachstum nur bei Versicherungsmänteln

Die Prämien von Swiss Life sanken in den ersten sechs Monaten um 2,6 Prozent auf 9,84 Mrd. Franken. Während das Geschäft im Heimmarkt, der knapp 60 Prozent beisteuert, nahezu stabil war, gingen die Einnahmen in Deutschland und Frankreich deutlich zurück.

Wachstum erzielte Swiss Life nur mit steuerbegünstigten Lebensversicherungen. Nachdem vor einem Jahr das Auslaufen der italienischen Steueramnestie für einen Einbruch gesorgt hatte, griffen reiche Kunden wieder vermehrt nach den sogenannten Versicherungsmänteln, und das Prämienvolumen stieg um 4,7 Prozent auf 1,21 Mrd. Franken. Bei den "Insurance Wrappers" werden Anlagen wie Wertpapierdepots oder Fondsanteile in Lebens- oder Rentenversicherungen eingebracht. Diese Ummantelung bringt Steuervorteile.

Swiss Life gab keinen Geschäftsausblick. Neue Ziele will der Konzern im November veröffentlichen, sagte CEO Pfister. Swiss Life hatte 2011 die Sparziele des

Quelle: ntv.de, rts

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