Steigende Bruttoprämien, Kostensenkungen und dann auch noch ein gutes Börsenklima - mehr braucht der Schweizer Versicherer Swiss Life nicht, um sein Plus unerwartet deutlich zu steigern. Einen Beitrag zum überaus erfreulichen Ergebnis steuert auch die Finanzmakler-Tochter AWD bei.

Der größte Schweizer Lebensversicherer Swiss Life hat seinen Gewinn im ersten Halbjahr nahezu verdoppelt. Kostensenkungen und das gute Börsenklima verhalfen Swiss Life zu einem Gewinn von 269 Mio. Franken (202 Mio. Euro) - mehr, als am Markt erwartet wurde. Das Anlageergebnis stieg nach Angaben der Gesellschaft leicht auf 2,04 Mrd. Franken. Die Bruttoprämien stiegen um 17,8 Prozent auf 20,24 Mrd. Franken.

Swiss Life profitierte vor allem im ersten Quartal stark vom Geschäft mit steuerbegünstigten Lebensversicherungen für vermögende Privatkunden durch die italienische Steueramnestie. Die Zahlungsfähigkeit des Konzerns verbesserte sich: Die Solvenz-Quote stieg auf 175 Prozent von 164 Prozent Ende 2009. Swiss Life sieht sich insgesamt auf Kurs zu den 2012 angepeilten Ertragszielen.

AWD bleibt profitabel

Die Finanzmakler-Tochter AWD steuerte 20,4 Mio. Euro Betriebsgewinn (Ebit) bei und befindet sich auf Kurs zu den angepeilten Zielen. Im Gesamtjahr soll die 2008 für 1,2 Mrd. Euro gekaufte hannoversche Firma auf 40 bis 50 Mio. Euro Ebit kommen. Der Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten um 1,8 Prozent auf 262,9 Mio. Euro.

Während der Vertrieb in Deutschland wieder in Schwung kommt, hapert es in der Schweiz noch, wie Swiss Life mitteilte. Im ersten Quartal war die von der Finanzkrise stark getroffene AWD nach fünf Verlustquartalen operativ in die Gewinnzone zurückgekehrt. Als Hauptgrund für die Trendwende nannte AWD das Restrukturierungsprogramm. Besonders die Vertriebs- und Verwaltungskosten seien gesenkt worden. «Mit deutlichen Maßnahmen haben wir die Grundlagen für profitables Wachstum gelegt», sagte AWD- Chef Manfred Behrens.