Wirtschaft

Aktienkurs bricht ein Telekom kündigt Drillisch

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Das große "T" will nicht mehr mit Drillisch zusammenarbeiten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Verdacht des Provisionsbetrugs liegt in der Luft: Eine Drillisch-Tochter soll ihn begangen und damit der Deutschen Telekom geschadet haben. Die zieht nun die Reißleine - und die Kurse von Drillisch und deren Beteiligung Freenet sacken ab.

Die Deutsche Telekom hat den Mobilfunk-Dienstleister Drillisch wegen angeblichen Betrugs angezeigt. Es bestehe der schwerwiegende Verdacht, dass eine Drillisch-Tochter Provisionsbetrug begangenen habe, teilte die Telekom mit. Der Bonner Konzern verlange deshalb Provisionszahlungen in einstelliger Millionenhöhe zurück, hieß es. Bei Drillisch war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Drillisch schlossen bei einem Kurs von 5,00 Euro mit 40 Prozent im Minus. Das Tagestief lag bei 3,25 Euro. Der Rekordabsturz zog auch die Freenet-Aktien um etwa 9 Prozent in den Keller. "Wenn ein Goliath wie die Telekom die Zusammenarbeit beendet und ein Unternehmen verklagt, dann weiß niemand, was das noch für Folgen haben kann", fasste ein Händler zusammen. Sowohl die Drillisch- als auch die Freenet-Aktien sind im TecDax gelistet, der 2,4 Prozent ins Minus rutschte. Drillisch hält 22 Prozent an Freenet.

Provisionsbetrug?

Drillisch betreibt kein eigenes Mobilfunknetz, sondern kauft Gesprächsminuten von den großen Netzbetreibern wie Vodafone und der Deutschen Telekom ein und vertreibt sie unter eigenen Marken weiter. Gegen eine dieser Marken - die Drillisch-Tochter Simply - richtet sich nun der Betrugsverdacht der Telekom.

Die Telekom habe im August festgestellt, dass Drillisch seit Februar 2011 mehrere Zehntausend Mobilfunkanschlüsse aktiviert habe, ohne dass tatsächliche Kundenverhältnisse zu Grunde liegen. Auf diese Weise habe Drillisch die Telekom um Provisionen betrogen.  Der Bonner Dax-Konzern beende deshalb auch die Zusammenarbeit mit Drillisch.

Quelle: ntv.de, bad/rts

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