Wirtschaft

"Überall starker Gegenwind" Telekom steht unter Druck

Herausforderungen für die Telekom auch in diesem Jahr.

Herausforderungen für die Telekom auch in diesem Jahr.

(Foto: dpa)

Die Deutsche Telekom hat ein schwieriges Geschäftsjahr hinter sich. Das Bonner Dax-Unternehmen verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr weniger Umsatz und Nettogewinn. Vor allem der geplatzte T-Mobile-Deal in den USA macht dem Konzern zu schaffen. Nun soll dort in den Ausbau des Mobilfunknetzes der nächsten Generation investiert werden.

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Anhaltende Probleme im Europageschäft und die schwächelnde US-Tochter T-Mobile setzen der Deutschen Telekom zu. Im Geschäftsjahr 2011 schrumpfte der Nettogewinn um 15,2 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Der Umsatz sank um 2,5 Prozent auf 58,6 Milliarden Euro.

Das Unternehmen verspürte nach eigenen Angaben "überall starken Gegenwind". Im vierten Quartal verzeichneten die Bonner einen Verlust von 1,3 Milliarden Euro. Als Grund hierfür wurde unter anderem die Wertminderung auf Aktivitäten in den USA und vor allem in Griechenland genannt. An die Aktionäre sollen entsprechend der abgegebenen Dividendengarantie unverändert 0,70 Euro je Aktie ausgeschüttet werden.

Mit US-Entschädigung investieren

Der Dax-Konzern will nach dem in Übersee nun in die Offensive gehen. Er kündigte an, knapp die Hälfte der für das geplatzte Geschäft erhaltenen drei Milliarden US-Dollar in den Ausbau des Mobilfunknetzes der nächsten Generation investieren. Ab 2013 sollen Kunden in den USA auch auf LTE-Basis telefonieren können. Bislang hat die Telekom-Tochter als kleinster Anbieter der großen Vier in den USA als einziger die Ausgaben dafür gescheut.

Wie der Konzern jedoch längerfristig in den USA agiert, darauf muss die Telekom noch Antworten finden. "Wir haben in den USA noch keine langfristige Lösung", sagte Telekom-Chef René Obermann bei n-tv. Zwar sei das US-Unternehmen ein guter Beitragszahler für den Konzern, doch stünde es wegen des großen Kundenschwunds der vergangenen Jahre unter Druck. "Das hat viele langfristige Ursachen und die sind noch nicht komplett beseitigt", sagte Obermann.

Sondereffekt rettet schwarze Zahlen

Das misslungene Verkaufsvorhaben spiegelt sich auch in den gleichzeitig vorgelegten Jahreszahlen wider. Der Konzerngewinn lag 2011 nur wegen der Entschädigung mit 557 Millionen Euro im positiven Bereich. Im Vorjahr wurde noch ein Überschuss von 1,7 Milliarden Euro verbucht. Hauptsächlicher Grund für den Rückgang sind Abschreibungen auf die US-Tochter von 2,3 Milliarden Euro und in Südosteuropa von gut einer Milliarde Euro, wo die Telekom mit ihrer 40-prozentigen Beteiligung an der griechischen OTE unter der dortigen Rezession leidet.

Im laufenden Jahr erwartet die Telekom in den Worten ihres Vorstandsvorsitzenden Rene Obermann weiteren "Gegenwind". Das bereinigte Ebitda soll auf 18 Milliarden Euro zurückgehen, der Barmittelzufluss bei sechs Milliarden Euro liegen.

Quelle: ntv.de, dpa/DJ

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