Teils seit mehr als zehn Jahren im Betrieb Telekom will Leiharbeiter absägen
24.11.2013, 17:45 Uhr
Politische Pläne in Berlin und knallharte Antworten aus der Wirtschaft: Die Telekom will bei ihren Leiharbeitsverhältnissen aufräumen.
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Ein kalter Wind weht bei einem der großen Arbeitgeber Deutschlands durch die Büroetagen: Die Telekom-Sparte T-Systems mag den laufenden Koalitionsverhandlungen nicht länger hilflos zusehen und entscheidet sich zum Handeln.
Noch liegen die wirtschaftspolitischen Weichenstellungen nach der Bundestagswahl nicht in trockenen Tüchern, da drohen hunderten Mitarbeitern der Deutschen Telekom bereits konkrete Einschnitte. Unter dem Eindruck der laufenden Debatte um Leiharbeitsverträge plant der Dax-Konzern, in naher Zukunft die Beschäftigungsverhältnisse mit jenen Leiharbeitern zu beenden, die bereits seit mehreren Jahren im Konzern arbeiten. Das bestätigte der Konzern der Tageszeitung "Welt" auf Anfrage.
Den Angaben des Blattes zufolge dürften damit mehrere hundert Konzernmitarbeiter ihre Arbeitsplätze verlieren. Teilweise seien sie dort bereits seit mehr als einem Jahrzehnt beschäftigt. Betroffen seien zum Teil auch hoch qualifizierte und spezialisierte Kräfte wie Systemadministratoren. Ob es zu Übernahmen in reguläre Arbeitsverhältnisse kommen soll, blieb zunächst unklar.
Warnschuss Richtung Berlin?
Der Grund, diese Einschnitte ausgerechnet jetzt umzusetzen, liegt nach Informationen aus Führungskreisen der Sparte T-Systems in der Angst vor politischem Druck: Die designierte Bundesregierung aus Union und SPD diskutiere derzeit eine Beschränkung der Laufzeiten für Leiharbeit. Demnach wolle die Union die zugelassene Höchstdauer auf 24 Monate beschränken, die SPD auf lediglich ein Jahr.
Zeitarbeit solle bei der Telekom künftig möglichst nur noch zum Ausgleich von Spitzenlasten zum Einsatz kommen, zum Beispiel in Call Centern, sagte eine Telekom-Sprecherin. Leiharbeiter dürfen demnach künftig maximal zwei Jahre an ein- und demselben Arbeitsplatz tätig sein dürfen.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa