Ringen um Woolworth Tengelmann mischt mit
30.04.2010, 16:29 UhrIm Bieterkampf um Woolworth mischt nun auch die HH Holding mit. Hinter ihr steht der Einzelhandelsriese Tengelmann mit seinen Töchtern KiK und Ledi. Kik hatte bereits zahlreiche der 150 überwiegend kleineren Woolworth-Filialen übernommen.
Auch die Einzelhandelsgruppe Tengelmann ist nun offiziell im Rennen um die insolvente Billig-Kaufhauskette Woolworth. "Uns liegt das aktualisierte Angebot eines strategischen Investors vor", sagte ein Sprecher von Woolworth-Insolvenzverwalter Ottmar Hermann. Es gebe deutliche Lichtblicke.
Die HH Holding, hinter der Tengelmann mit seinen Töchtern Kik und Ledi steckt, ist der Favorit des Vermieters von 88 der 162 Woolworth-Läden, des Finanzinvestors Cerberus. Er hatte zuvor die Offerten von drei anderen Bietern abgelehnt, die Hermann vorgeschlagen hatte. Darunter ist der auf sanierungsbedürftige Einzelhandelsfirmen spezialisierte US-Investor Gordon Brothers.
Hermann hatte zuvor eingelenkt und die angesichts der Blockade drohende Liquidierung von Woolworth zum Monatsende bis Ende Mai verschoben. Cerberus erklärte, die neue Offerte der Tengelmann-Gruppe sei den anderen überlegen. Sie biete Woolworth und seinen 4500 Beschäftigten die größte Sicherheit. "HH Holding ist der einzige Bieter, der dank seiner Einzelhandelserfahrung die Fehler der Vergangenheit vermeiden und die Marke Woolworth bewahren kann." Das Konsortium wolle die Zahl von Woolworth-Läden in Deutschland steigern und die Beschäftigung über die Zeit noch erhöhen, erklärte der Finanzinvestor.
Neues Angebot von Gordon Brothers
Hermann werde nun eingehend prüfen, ob das neue Angebot den Anforderungen des Insolvenzverwalters in Bezug auf das Konzept, den Kaufpreis und die Arbeitsplätze entspreche, sagte sein Sprecher. Der Verwalter hatte Woolworth nach der Schließung von rund der Hälfte aller Läden als "Familien-Discounter" positioniert.
Kik hatte bereits zahlreiche der 150 überwiegend kleineren Woolworth-Filialen übernommen, die Hermann aufgegeben hatte. Ein Sprecher von Gordon Brothers, einem Miteigentümer des Spielwarenkonzerns Toys'R'Us, kündigte ebenfalls ein neues Angebot an.
Quelle: ntv.de, rts