Letzte Herausforderung Tengelmann saniert Kaiser's
26.08.2010, 14:50 UhrTengelmann wappnet sich für den Konkurrenzkampf mit den Discountern. Laut Unternehmenschef Haub soll Kaiser's auf Vordermann gebracht werden. Die Beschäftigten müssen dabei mit finanziellen Opfern rechnen.
Im härter werdenden Konkurrenzkampf mit den Discountern setzt Tengelmann auf eine Renaissance des klassischen Supermarkts. "Der demographische Trend spricht für den Supermarkt, für die Nähe und eine menschlichere Einkaufsstätte", zeigte sich Unternehmenschef Karl-Erivan Haub bei der Bilanzvorlage in Mülheim überzeugt.
Tengelmann hatte sich seit Anfang 2009 weitgehend aus dem Lebensmittel-Discountgeschäft zurückgezogen. Für das künftige Konzept müsse die Supermarktkette Kaiser's Tengelmann wieder auf ein solides Fundament gestellt werden, sagte Haub.
Unterm Strich habe die Unternehmensgruppe Tengelmann im Geschäftsjahr 2009 schwarze Zahlen geschrieben und ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von rund 330 Millionen Euro erwirtschaftet. Weltweit erzielte die Unternehmensgruppe trotz Wirtschaftskrise mit knapp 85.000 Beschäftigten einen um 2,6 Prozent auf 11,34 Milliarden Euro erhöhten Umsatz. Mit 7,51 Milliarden Euro entfielen dabei rund zwei Drittel des Geschäfts auf Deutschland.
Schmerzhafte Kürzungen
Die Sanierung von Kaiser's Tengelmann bezeichnete Haub als letzte Herausforderung. Noch im Laufe des Jahres wolle man sich mit den Beschäftigten über einen möglichen Beitrag dazu einigen. Dabei soll es unter anderem um Kürzungen beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld gehen. Angaben zur Höhe des geplanten Beitrags machte Haub nicht.
Auch die Unternehmerfamilie werde einen Sparbeitrag leisten, kündigte er an. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi sollen die Gespräche am 24. September beginnen. Hintergrund sei eine wirtschaftlich schwierige Lage, so die Gewerkschaft.
Neben der Kette Kaiser's Tengelmann, die mit knapp 21.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 2,58 Milliarden Euro erwirtschaftete, gehören unter anderem der Textil-Discounter Kik sowie die Baumarktkette Obi zur Unternehmensgruppe.
Quelle: ntv.de, wne/dpa