Wirtschaft

Abwärtstrend in Südeuropa Beiersdorf spürt die Schwäche

Die prognostizierte Ebit-Marge auf 12 Prozent vom Umsatz festgenagelt: Stefan Heidenreich.

Die prognostizierte Ebit-Marge auf 12 Prozent vom Umsatz festgenagelt: Stefan Heidenreich.

(Foto: REUTERS)

Die konjunkturelle Lage im Süden und Westen Europas beginnt sich auf die Umsätze von Beiersdorf auszuwirken: Der Produzent bekannter Marken wie Nivea und Tesafilm sieht die handfesten Folgen der Schuldenkrise in der Quartalsbilanz. Der Ausblick auf das Gesamtjahr bleibt bestehen.

Der Dax-Konzern Beiersdorf kommt mit dem Umbau seiner Kosmetiksparte voran und schöpft dank Zuwächsen in Schwellenländern und Amerika mehr Zuversicht.

Der Betriebsgewinn (Ebit) kletterte im Zeitraum von April bis Juni - bereinigt um Kosten für die Neuausrichtung - auf 192 Mio. Euro, wie das Hamburger Unternehmen bekanntgab. Vor Jahresfrist hatte Beiersdorf 183 Mio. Euro verzeichnet. Damit traf der Hersteller von Marken wie Nivea, Eucerin und Labello die Markterwartungen.

Der Umsatz legte wegen der Rezession in einigen Euro-Staaten nur leicht auf etwas mehr als 1,5 Mrd. Euro zu. Der Vorstand konkretisierte die Prognose für die Rendite. Statt einer bisher in Aussicht gestellten Spanne zwischen elf und zwölf Prozent legt sich die Konzernführung unter Vorstandschef Stefan Heidenreich nun bei der Ebit-Marge auf zwölf Prozent vom Umsatz fest. Im Vorjahr hatte die Marge bei 11,5 Prozent gelegen.

Mit den Quartalszahlen im Rücken schlossen Marktbeobachter Gewinnmitnahmen bei den Aktien von Beiersdorf nicht aus. Das organische Umsatzwachstum auf Gruppenbasis von 2,6 Prozent habe die Konsensschätzung verfehlt, sagte DZ-Bank-Analyst Thomas Maul. Das bereinigte Ebit und die bereinigte Ebit-Marge entsprächen den Markterwartungen. Das schwächere organische Wachstum scheine vor allem auf das schwierige Marktumfeld in Westeuropa zurückzuführen zu sein.

Der Umsatzrückgang von 4 Prozent in der Region sei stärker ausgefallen als erwartet. Was den Ausblick angehe, so lägen die Umsatzerwartung sowohl im Bereich "Consumer" als auch bei Tesa unter den Konsensusschätzungen und könnten Revisionsbedarf auslösen.

"Angesichts der extrem hohen Bewertung der Beiersdorf-Aktie würde es uns nicht wundern, heute Gewinnmitnahmen zu sehen", sagte Maul. Die DZ-Bank stufte Beiersdorf mit "Verkaufen" ein und nannte als Kursziel einen Wert von 45 Euro.

Quelle: ntv.de, rts

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