Wirtschaft

Starker Mann im Konzern ThyssenKrupp-Patriarch Berthold Beitz ist tot

Berthold Beitz wurde 99 Jahre alt.

Berthold Beitz wurde 99 Jahre alt.

(Foto: picture alliance / dpa)

"Beitz hat das letzte Wort", war das ungeschriebene Gesetz bei ThyssenKrupp. Nun herrscht Trauer beim Dax-Konzern. Der Firmenpatriarch und langjährige Vorsitzende der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung starb am Dienstag. Am 26. September wäre Berthold Beitz 100 Jahre alt geworden.

Der schon zu Lebzeiten zur Legende gewordene Berthold Beitz ist tot. Der Vorsitzende des Kuratoriums der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung sei bereits am Dienstag im Alter von 99 Jahren gestorben, teilte ThyssenKrupp mit. Beitz galt als einer der wichtigsten Manager der deutschen Nachkriegsgeschichte und bis zuletzt als starker Mann des größten deutschen Stahlkonzerns.

"Beitz hat das letzte Wort", hieß es immer wieder bei ThyssenKrupp. Sein Tod trifft das Unternehmen in der größten Krise seit der Fusion von Thyssen und Krupp im Jahr 1999.

Der am 26. September 1913 geborene Beitz hatte noch Anfang des Jahres an der Hauptversammlung in Bochum teilgenommen. Wie stets kerzengerade stehend hatte er dabei den langanhaltenden Applaus der Aktionäre entgegengenommen. Wenig später musste der Aufsichtsratsvorsitzende Gerhard Cromme seinen Hut nehmen, den Beitz eigentlich als seinen Nachfolger an der Spitze der Krupp-Stiftung auserkoren hatte. Diese hält 25,3 Prozent der Anteile und gilt als Bollwerk gegen eine feindlichen Übernahme. ThyssenKrupp wird von Milliardenverlusten, Kartellverstößen und Korruptionsvorwürfen erschüttert.

"Ein Vorbild für die Mitarbeiter"

Beitz war 1953 von Alfried Krupp von Bohlen und Halbach als persönlicher Generalbevollmächtigter zu Krupp geholt worden. Nach dem Erbverzicht des Krupp-Sohnes Arndt von Bohlen und Halbach wandelte Beitz den Konzern in eine Kapitalgesellschaft um. Beitz wurde 1970 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Friedrich Krupp GmbH und war seit 1999 Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrat des ThyssenKrupp-Konzerns.

"Ich habe Herrn Beitz als einen Menschen erlebt, dem die Zukunft des Unternehmens immer sehr am Herzen lag. Er hat uns im Vorstand in den letzten Jahren bei dem umfassenden Veränderungsprozess begleitet, bestärkt und dort, wo es nötig war, vorbehaltlos unterstützt", sagte ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger. Beitz sei ein großes Vorbild für die Mitarbeiter gewesen.

"Mit Berthold Beitz ist eine herausragende Persönlichkeit von uns gegangen, die das Unternehmen im Geiste von Alfried Krupp von Bohlen und Halbach entscheidend geprägt hat", sagte ThyssenKrupp-Aufsichtsratschef Ulrich Lehner.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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