Wirtschaft

Edelstahlsparte ThyssenKrupp forciert Abspaltung

ThyssenKrupp lässt seine Edelstahlsparte künftig weiter unter dem Namen Inoxum weiterführen. Konzernchef Hiesinger möchte eine Abspaltung oder einen Verkauf. In Frage kommt auch ein Börsengang. Ein Verkauf des Edelstahlgeschäfts an einen Konkurrenten könnte auf Widerstand bei den Kartellbehörden stoßen.

Ein Arbeiter entnimmt im ThyssenKrupp-Stahlwerk in Duisburg eine Stahlprobe.

Ein Arbeiter entnimmt im ThyssenKrupp-Stahlwerk in Duisburg eine Stahlprobe.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Vorstandschef von ThyssenKrupp, Heinrich Hiesinger, treibt die Abspaltung des Edelstahlgeschäfts voran. Die bisherige Sparte Stainless Global wird unter den Namen Inoxum weitergeführt und aus dem Konzern herausgelöst. Auf welche Weise ThyssenKrupp die Gesellschaft losschlägt, bleibt offen. In Frage kämen weiter ein Börsengang, eine Abspaltung oder ein Verkauf an einen Investor. Hiesinger hatte die Veräußerung des Geschäfts mit Traditionsmarken wie Nirosta im Frühjahr angekündigt.        

Inoxum sei als Holding organisiert und umfasse die weltweite Produktion, Verarbeitung und den Vertrieb von Edelstahlprodukten. Zu dem Unternehmen gehören Werke in Deutschland, Italien, Mexiko, China und den USA. Die über 11.000 Beschäftigten erzielten im Geschäftsjahr 2009/2010 einen Umsatz von knapp sechs Milliarden Euro.        

Hiesinger hatte darauf verwiesen, dass ein Börsengang der Edelstahlsparte von einem guten konjunkturellen Umfeld abhängt. Das hat sich allerdings in den vergangenen Wochen eingetrübt. Erst vor wenigen Tagen hatte der Chemiekonzern Evonik seinen für dieses Jahr angepeilten Börsengang wegen der Talfahrt an den Aktienmärkten abgeblasen. Bereits zuvor hatte Siemens den Börsengang der Leuchtmitteltochter Osram verschoben.

Überkapazitäten in Europa

Ein Verkauf des Edelstahlgeschäfts an einen Konkurrenten könnte auf Widerstand bei den Kartellbehörden stoßen. Zu den Wettbewerbern gehören die ArcelorMittal-Abspaltung Aperam, die spanische Acerinox und Outokumpu aus Finnland. Zudem leidet die Branche in Europa unter Überkapazitäten. 

Hiesinger hatte nach seinem Amtsantritt Ende Januar dem Abbau der Schulden oberste Priorität eingeräumt. Der Mischkonzern mit rund 180.000 Beschäftigten steht mit über sechs Milliarden Euro in der Kreide. Der ehemaligen Siemens-Manager will Geschäfte mit einem Umsatz von rund zehn Milliarden Euro und 35.000 Beschäftigten verkaufen. Neben der Edelstahlsparte hat er diverse Autozulieferer zur Disposition gestellt. Hiesinger will das Technologiegeschäft, etwa mit Aufzügen und dem Anlagenbau stärken, nachdem in den vergangenen Jahren ein Großteil der Investitionen in neue Stahlwerke in Übersee geflossen ist.

Quelle: ntv.de, rts

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